Mehr Leistungsfähigkeit und bessere Connectivity-Möglichkeiten:

Neue DFV-Steuereinheiten für IBM-Netzwerke

19.05.1989

DALLAS (IDG) - Eine neue Generation von 3174-Cluster-Controllern and neue Low- und Midrange-Modelle der Datenfernverarbeitungseinheit 3745 stellte IBM vor. Nach Angaben von Analysten bringt das Unternehmen mit den neuen Produkten längst fällige Verbesserungen in Sachen Leistungssteigerung bei der 3174-Familie.

Zu den angekündigten neuen Modellen des in der 370-Welt eingesetzten Terminal-Controllers 3174 gehören neun neue Versionen, von denen jede ein vorhandenes Modell ersetzen soll. Die neuen Controller haben die doppelte Speicherkapazität der all en 3174er und können erstmals direkt an Multiple-System-370-Prozessoren angeschlossen werden. An neuen Front-End-Prozessoren wurden drei Einstiegsmodelle des IBM-3745-Communication-Controllers und Zusätze für die existierenden Modelle 210 und 410 vorgestellt. Mit den Zusätzen unterstützen diese Modelle "Fractional T-1-Services" und bis zu 896 Low-Speed-Datenleitungen im Gegensatz zu 512 bei den Modellen ohne Erweiterung. Die neuen 3174-Modelle unterscheiden sich durch die Anzahl von Kommunikationsports. Die Low-End-Modelle 91R und 92R unterstützen zwischen vier und acht 3270-Anschlüsse, die Midrange-Modelle 61R, 62R und 63R bis zu 16 3270- und acht ASCII-Anschlüsse.

Die High-End-Modelle 11L, 11R, 12R und 13R schließlich unterstützen je 32 3270- und 24 ASCII-Ports.

Auch wenn die Anzahl der Anschlüsse gleichgeblieben ist, so basieren die neuen Controller auf leistungsfähigeren Prozessorsystemen und unterstützen 2 Megabyte Speicher, die auf 6 Megabyte erweitert werden können. Die älteren Modelle adressieren lediglich 1 bis 4 Megabyte Speicher.

Zu den neuen Leistungsmerkmalen gehört auch die Unterstützung des Microcodes mit der Bezeichnung Configuration Support-B, die zusätzliche Vernetzungsmöglichkeiten bietet. Ein 3174, der als Gateway zu einem Token-Ring-LAN eingesetzt wird läßt sich jetzt über einen Kanal an einen Host anbinden und bedient bis zu 250 angeschlossene Einheiten statt bisher 140.

Außerdem bietet Support-B zwei neue Möglichkeiten des Anschlusses an mehrere Hosts. Die erste ermöglicht die Verbindung eines 3174 mit drei Hostsystemen - ein System, das die IBM-Wettbewerber Memorex Telex und AT&T nach Angaben des IDC-Analysten Leslie Lord in ähnlicher Form bereits seit mehreren Jahren im Programm haben. Die zweite Art der Host-Connection wird nur von IBM angeboten. Damit kann ein 3174 in einem Token-Ring-Netz mit acht Hosts kommunizieren.

Ab Juni 1990 will Big Blue weitere Features für Support-B anbieten, darunter die Möglichkeit, Dateien im CICS-Format auf einem 3174 abzuspeichern. Die Preise für die 3174-Systeme sollen sich gegenüber den bis herigen Typen nicht ändern. Lediglich die Software für Support-B kostet zwischen rund 500 und 2000 Mark.

Analysten in den USA waren grundsätzlich beeindruckt von den neuen Rechnern. Eine gewisse Enttäuschung ist ihrer Ansicht nach das Fehlen von Features wie Unterstützung des Connectivity-Protokolls PU Type 2.1.

Außer diesen Terminalcontrollern stellte Big Blue drei neue Modelle der Datenfernverarbeitungseinheit 3745 mit den Typenbezeichnungen 130, 150 und 170 vor. Jeder dieser Rechner unterstützt das T-1-Kommunikationsprotokoll und basiert auf dem gleichen Prozessorsystem mit bis zu 4 Megabyte Hauptspeicherkapazität.