Neue Bilanzvorschriften kommen Firmen teurer

05.01.2005
Rund 6,1 Milliarden Dollar werden Unternehmen 2005 investieren, um die Vorschriften des Sarbanes-Oxley Act (Sox) zu erfüllen.

Um die strengeren Bilanzierungsauflagen in den Vereinigten Staaten zu erfüllen, müssen die Firmenverantwortlichen im laufenden Jahr deutlich mehr Geld in die Hand nehmen als ursprünglich angenommen. Das ergab eine Studie der Marktforscher von AMR Research vom Dezember vergangenen Jahres. Waren die Analysten im November noch von Aufwendungen in Höhe von insgesamt 5,8 Milliarden Dollar ausgegangen, revidierten sie ihre Prognose nun auf zirka 6,1 Milliarden Dollar.

Der seit Mitte November 2004 geltende Sarbanes-Oxley Act verpflichtet alle Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 75 Millionen Dollar, ein internes Controlling-System nachzuweisen. Falschbuchungen und Fehler in der Auftragsabwicklung sollen so von vornherein ausgeschlossen werden.

Die betroffenen Unternehmen kommt das Gesetz teuer zu stehen. Dabei dürfe vor allem steigende IT-Ausgaben den Finanzverantwortlichen im kommenden Jahr Sorgen bereiten, mutmaßt AMR-Analyst John Hagarty. Mit rund 1,7 Milliarden Dollar wird dieser Posten gegenüber 2004 um 52 Prozent teurer. Nur für externe Beratung geben die Firmen im Zusammenhang mit den neuen Bilanzregeln mehr Geld aus: voraussichtlich fast 1,8 Milliarden Dollar.

"Die Unternehmen haben noch längst nicht alle Hausgaben erledigt", lautet Hagartys Fazit. Die Befragung von rund 200 US-Managern habe ergeben, dass 79 Prozent der Befragten Erweiterungen ihrer Sox-Systeme planen. Bilanzprüfer rechnen damit, dass 15 bis 30 Prozent der Unternehmen ihre Sox-Vorbereitungen nicht rechtzeitig vor der nächsten Bilanz abschließen werden: "Das Jahr eins nach Sarbanes-Oxley könnte für viele Unternehmen holpriger werden, als sie gedacht hatten." (ba)