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Neue Betrugsvorwürfe gegen Mobilcom-Gründer Gerhard Schmid

28.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Presseberichten zufolge waren der Mobilcom-Gründer Gerhard Schmid und seine Frau Sybille Schmid-Sindram eventuell weit tiefer in die Finanzaffäre um das norddeutsche Mobilfunkunternehmen verwickelt, als bisher angenommen. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe schreibt, gehen Ermittler, Wirtschaftsprüfer und Aufsichtsräte inzwischen davon aus, dass Schmid in den Jahren 2001 bis 2002 fast 71 Millionen Euro zum Teil ohne jede Rechtsgrundlage auf Konten der von seiner Frau gehaltenen Firma Millennium GmbH überwiesen habe. Das Blatt beruft sich dabei auf Firmenunterlagen und Ermittlungsergebnisse der Kieler Staatanwaltschaft. Diesen zufolge wurde das Geld anschließend für den regen Handel mit Mobilcom-Aktien verwendet. Den Stützungskäufen sei es letztendlich zuzuschreiben, dass sich der Wert des Papiers trotz gegenläufiger Entwicklung des

Handelssegments Neuer Markt im Zeitraum vom 26. Juli bis zum 1. Februar 2002 mehr als verdoppelt hatte.

Staatsanwaltschaft und Mobilcom-Manager führen die Aktionen Schmids auf dessen finanzielle Probleme zu dieser Zeit zurück. So sei ein Großteil seiner Kredite mit eigenen Aktien abgesichert gewesen, berichtet das Blatt. Daneben könnte das Ehepaar Schmid die Millionenbeträge auch dazu verwendet haben, um bei einem geplanten Verkauf der eigenen Firmenanteile an den Kooperationspartner France Télécom einen möglichst hohen Betrag zu erzielen. (mb)