Netz für abgestürzte EDV:Ausgefallenes RZ kein Beinbruch mehr

17.12.1982

NEUSTADT/WEINSTRASSE (bi) - Aus der Not eine Tugend und aus einer klaffenden Marktlücke ein Back-up-Rechenzentrum machte zum 1. November die Hamburger ICC, der wohl größte deutsche IBM-Broker, und das CAS-Rechenzentrum in Neustadt an der Weinstraße, Mitglied der Possehl Firmengruppe, Lübeck, und dessen Hauptrechenzentrum.

Sie gründeten die ICR, Internationale Consulting und Rechenzentrum GmbH. Die Räumlichkeiten wurden von der in Konkurs gegangenen Pharma-Bauer übernommen. Marktlücke ist nach Ansicht der Gründer, daß Rechenzentren bisher bei gravierenden Ausfällen kurzfristig nicht in der Lage waren, eine Ersatzinstallation auf die Beine zu stellen. Dieses nun bietet die ICR off- und online an. "Computel", wie Computer und Hotel, nennt sich das Leistungspaket der Neustädter. ICC sei in der Lage, schnellstens IBM-Hardware vor Ort zu expedieren, Programmierleistung sei ebenfalls ohne Verzug in Neustadt zu realisieren, mit und ohne eigenes Personal. Was Computel pro 24-Stunden-Tag kostet, ist noch nicht ganz raus und natürlich von Fall zu Fall verschieden.

Die ersten zwei Kunden von den zehn, die das Institut braucht, um mit diesem Geschäft in die schwarzen Zahlen zu kommen, befinden sich in Vertragsverhandlungen. Die kontinuierliche Grundlast der ICR bringt die Possehl-Gruppe täglich ein, und Bildschirmtext, ein Gebiet, auf dem sich Vertragspartner CAS von der Pike auf schon tummelt, soll das Tüpfchen aufs I bringen oder mehr.

Standortvorteile könnten sich für die ICR ergeben durch die Pläne der "postnahen" Projektgesellschaft für Kabel-Kommunikation (PKK), die in Neustadt ein privates Teilnetz realisieren will.