Aufbau von flächendeckenden Netzwerken mit Philips D20DS:

"Network gleich Teamwork"

13.03.1981

Um heute Computerleistung wirtschaftlicher und benutzerfreundlicher einzusetzen, werden in immer mehr Fällen ehemals zentrale EDV-Systeme entweder um eine Anzahl dezentralisierter, autarker Computer-Systeme ergänzt oder auch teilweise ersetzt. An einem in der Praxis realisierten Netzwerkkonzept auf der Basis von N20DS von der Philips Data Systems werden im folgenden einige Aspekte dieser Lösung dargestellt.

Die Niederländischen Finanzverwaltungen mit rund 200 Finanzämtern und über 30 000 Mitarbeitern setzen Philips "N20DS" als Basis für ein überregionales Steuerungsverwaltungssystem ein. Im zentralen Rechenzentrum in Apeldoorn sind Honeywell Bull-Anlagen (DPS-II und DPS-IV) und IBM (370/138 und 4341) installiert. An dieses Rechenzentrum sind praktisch alle Steuerkassen angeschlossen.

In das N20DS-Netzwerk sind zur Zeit fünf Konzentratoren, 125 Terminal-Computer, durchschnittlich mit je zwei Bildschirm-Arbeitsplätzen und Hardcopy-Drucker integriert. Bis Ende 1981 soll die Anzahl der Arbeitsplätze von 250 auf 350 erhöht werden. Die Konzentratoren sind in Groningen, Amsterdam, Eindhoven, Rotterdam und Apeldoorn eingesetzt.

Das Netzwerk arbeitet intern mit Paketvermittlungstechnik. Der Netzwerkprozessor bedient zum Großrechner fünf Standleitungen mit 9.600 Baud über eine Standard-Prozedur von Honeywell; während konzentratorseitig HDLC (Balanced Mode) implementiert wurde. Die Terminal-Computer Philips PTS 6805 sind prozedurmäßig über HDLC-Multipoint (Normal Response Mode) an die Konzentratoren angeschlossen. Sie besitzen eine Speicherkapazität von 64 KB und ein Floppy-Disk-Laufwerk. Bis zu vier Arbeitsplätze können an einen Terminal-Computer PTS 6805 angeschlossen werden.

Mit der Planung des Systems begann man bereits im Jahre 1977. Es wurden dafür fünf Arbeitsgruppen mit einem übergeordneten Steering Committee gebildet. Unter dem Motto "Network gleich Teamwork" wurde jeder der Arbeitsgruppen feste Aufgaben zugeordnet, unter anderem die Definition der Hardware-Elemente des Netzwerkes, Auswahl der System- und Applikations-Software, Installation und Einführung des Gesamtsystems. Jede der Gruppen besteht aus Mitgliedern, Vertretern des Finanzministeriums, der Finanzdirektionen, der Finanzverwaltungen, der Niederländischen Post sowie Philips-Mitarbeitern.

Über die in den Finanzämtern eingesetzten Terminals werden alle Stammdaten der Steuerzahler, zum Beispiel für Lohnsteuer, Mehrwertsteuer und Grundsteuer, erfaßt und über das Netzwerk in den zentralen Rechner zur Verarbeitung übergeben. Die in der Zentrale aufbereiteten Steuerbescheide werden in den Finanzämtern ausgegeben. Außerdem wird auch das gesamte Steuerzahlungs- und Mahnwesen mit Hilfe des Netzwerkes gesteuert. Es ist geplant auch die gesamte Zollverwaltung an dieses System anzubinden.