Übernahme des VPN-Spezialisten Neoteris

Netscreen schnappt sich SSL-Know-how

10.10.2003
FRAMINGHAM (IDG) - Der Sicherheitsanbieter Netscreen Technologies schließt seine Lücke im Browser-basierenden Fernzugriff. Die Kalifornier kaufen für 265 Millionen Dollar die Firma Neoteris, Spezialist für Remote Access auf Grundlage des Verfahrens Secure Sockets Layer (SSL).

Mit der Übernahme von Neoteris dürfte Netscreen Technologies ein großer Wurf gelungen sein. Das Unternehmen aus Sunnyvale sichert sich mit Neoteris das Know-how des Marktführers im Bereich SSL-basierender Virtual Private Networks (VPN). Die Company aus dem kalifornischen Mountain View ist einem Ranking der Analysten von Frost & Sullivan zufolge mit 36 Prozent Marktanteil die Nummer eins.

Insgesamt tummeln sich laut Frost & Sullivan in diesem Segment zurzeit rund 25 Anbieter, die größtenteils Übernahmekandidaten sein dürften. Neben Netscreen sondieren momentan auch andere Hersteller wie Checkpoint, Nokia, Nortel oder Cisco den Markt auf der Suche nach SSL-Lösungen für VPNs. Mit Neoteris hat Netscreen seinen Konkurrenten nun den dominierenden Player in diesem Wachstumsmarkt weggeschnappt.

Der Zukauf von SSL-Technik ist für Anbieter wie Netscreen deshalb wichtig, weil sie im Remote Access bislang nur auf den Standard IPsec gesetzt haben. Sowohl IPsec als auch SSL unterstützen Computer bei der Verbindung mit dem Unternehmensnetz via Internet. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass IPsec auf dem Client immer eine eigene Software erfordert. SSL hingegen nutzt die entsprechenden Fähigkeiten der Browser aus. Bei der Einwahl wird ein Softwareagent geladen, der dem Browser via SSL Zugriff auf den Network Layer gibt.

Netscreen will nach der Akquisition, die bis Ende des Jahres abgeschlossen sein soll, die "IVR Appliances" von Neoteris parallel zu seiner IPsec-Produktlinie anbieten. (pg)