Werden die 28000-Switches ausgemustert?

Netics-Übernahme durch Bay Networks verunsichert die Kunden

07.02.1997

Bislang hat das Unternehmen noch keine Anstalten gemacht, ein formelles Upgrade-Programm für Anwender in die Tat umzusetzen, obwohl selbst Bay-Manager zugegeben haben sollen, daß der Erwerb der Netics-Technologie die 28000-Linie "kannibalisieren" werde. Bay plant nämlich, künftige Generationen der 10/100Mbit/s-Switches statt wie bisher auf der Fast-Frame-Architektur nunmehr auf dem von Netics stammenden "Application Specific Integrated Circuit Design" aufzubauen.

Analysten wie beispielsweise die International Data Corp. (IDC) verlangen daher von Bay, den Kunden vorhandene 28000-Switches gegen 10/100-Mbit/s-Switches mit Netics-Technologie einzutauschen, sobald diese erhältlich sind. Dann nämlich, so die Analysten, wären zumindest die zwischen 10 Mbit/s und 100 Mbit/s umschaltbaren Geräte der 28000-Reihe überholt.

Auf Anfrage der COMPUTERWOCHE bei Bay Networks teilte Systems Engineer Dirk Kissinger mit, Bay plane, die 28000-Switches auch weiterhin zu pflegen. Er sieht des weiteren als Einsatzgebiet der Netics-Geräte vor allem den Workgroup-Bereich, wohingegen die 28000-Switches eher im Backbone Verwendung fänden.

Kissinger räumt jedoch ein, daß die auf der Netics-Technologie basierenden neuen Produkte beispielweise gegenüber Bays Switch "28115" zwei klare Vorteile haben: Mit ihnen lassen sich virtuelle LANs (VLANs) realisieren, zudem sind die Pro-Port-Kosten wesentlich niedriger.