NCR sucht Rentabilität im MDT-Geschäft

16.12.1977

AUGSBURG (de) - Noch als IBM-Mann mochte er die Nummer eins auf dem Kassenmarkt als starken Mitbewerber im Mainframe-Computergeschäft nicht akzeptieren: "Heute präsentiert sich NCR", so im totalen Sinneswandel der seit Juli 77 amtierende NCR-Geschäftsführer Kurt W. Hackel bei der Ankündigung neuer Rechner in Augsburg, "als Hersteller modernster EDV-Anlagen und Terminals, der auch Kassen hat."

Vorgestellt wurden zwei Modelle der Serie 8100 am unteren Ende der NCR-Rechnerpalette.

Die "8130" als Symbiose aus Disketten-System und Kontenanlage sowie die plattenorientierte "8150" treten auf dem MDT-Markt gegen etablierten Wettbewerb an: IBM 32 und 34, Nixdorf 8820, 8870/1, Philips P410, Kienzle 2200 und 6100 etc. Hackel: "Wir sind überzeugt, mit unseren Anlagen am Wachstum dieses Marktes überproportional partizipieren zu können." Insbesondere mit Cobol 74 als einheitlicher Programmiersprache sowohl für die 8100er Maschinen als auch für die nächstgrößere Serie 8200 wollen die Augsburger die nötigen "Stiche" machen. Dabei setzt NCR auf eine Produkt-Strategie, die, im Gegensatz zur früheren Expansion um jeden Preis, auf Rentabilität abzielt. Erster Schritt in diese Richtung: Das 8100-Betriebssystem einschließlich Cobol-Compiler wird zum Preis von 3000 bis 4000 Mark getrennt angeboten (Unbundling). Die 8130 kostet in der Grundausstattung 50 000 Mark (Miete inklusive Wartung etwa 1500 Mark monatlich).