NCR: Durch Stock-buy-back wurde der Aktienwert erhöht

13.04.1990

National Cash Register (NCR) verzeichnete 1989 im achten Jahr ununterbrochen steigende Gewinne je Aktie. Ein Kunststück, denn der Reingewinn sank von 439,3 Millionen auf 412 Millionen Dollar. Der Kunstkniff: Die Anzahl der auf dem Markt vorhandenen NCR-Aktien sank gleichzeitig um sieben Prozent.

Die sieben Prozent des ausstehenden Aktienkapitals wurden von NCR selbst aufgekauft, quasi aufgesogen. Dies geschah im Rahmen eines Stock-buy-back-Programms, einer Eigenkapitalverkürzung, wie sie nach deutschem Aktienrecht nicht möglich ist.

In den USA sind auf diese Weise in den vergangenen Jahren einige hundert Milliarden Dollar Börsenkapitalisierung "verschwunden". Seit Anfang der 80erjahre hat sich die Zahl der ausstehenden NCR-Aktien damit um zirka 30 Prozent verringert. Dabei konnte NCR seine vorteilhafte Bilanzstruktur erhalten. Die Verschuldung bleibt trotz der Aktienrückkäufe niedrig. Für 1990 ist der Rückkauf von weiteren (bis zu 15 Millionen) Aktien geplant.

Der NCR-Ertrag entwickelt sich stabil. 1989 wurde eine Netto-Umsatzrendite von knapp neun Prozent erwirtschaftet, Wall-Street-Analysten gehen von einer Dividendenerhöhung für 1990 aus. Der Gewinn je NCR-Aktie könnte wegen der stabilen Ertragslage und der verringerten Zahl der ausstehenden Aktien 1990 im optimistischsten Fall sechs Dollar erreichen.

Die Ertragsstärke und das verhältnismäßig kleine Grundkapital machen die NCR-Aktie zu einer unter langfristigen Gesichtspunkten interessanten Anlage, die sich voraussichtlich besser als der Gesamtmarkt in Wall Street entwickeln dürfte.

*Arnd Wolpers ist Geschäftsführer der Vermögensgesellschaft CMW GmbH

in München