Wasserburger Produktion soll nach Singapur verlagert werden:

NatSemi schließt deutsches Fairchild-Werk

06.11.1987

FÜRSTENFELDBRUCK (CW) - Kaum hat National Semiconductor die Übernahme von Fairchild abgeschlossen, sind schon erste Umstrukturierungen im Gange. Dies bekommen jetzt die Fairchild-Mitarbeiter im Werk Wasserburg am Inn zu spüren.

Rund 300 Mitarbeiter sind derzeit in der Wasserburger Produktionsstätte beschäftigt. Jetzt hat die neue Muttergesellschaft National Semiconductor (NatSemi) jedoch beschlossen, das Werk zum Jahresende zu schließen und die gesamten Produktionskapazitäten in das Singapurer Fairchild-Werk zu verlagern. Das Lager, die Auslieferung, den Einkauf sowie das Fairchild-Produktmarketing will NatSemi von ihrer deutschen Niederlassung in Fürstenfeldbruck und von ihrem britischen Business Center in Swindon aus steuern.

Patrick J. Brockett, Vice-President und Managing Director von National Semiconductor Europe, erklärte zu dieser Maßname, daß "zur Aufrechterhaltung der weltweiten Konkurrenzfähigkeit sowie zur Gewährleistung einer optimalen Kundenunterstützung die bestmögliche Nutzung der Kapazitäten und Ressourcen notwendig sei". Die betroffenen Mitarbeiter im Werk Wasserburg sollen Aufgaben in anderen bestehenden Organisationen von National Semiconductor bekommen.

Wie Fairchild verlautete, können jedoch keineswegs alle Beschäftigten übernommen werden. NatSemi prüfe derzeit, wie viele Mitarbeiter für neue Aufgaben "geeignet" seien. Auf die wesentlich elegantere Lösung der Vorruhestandsregelung indes kann NatSemi nicht zurückgreifen. "Die Wasserburger Mannschaft", so ein Fairchild-Sprecher, "ist dazu zu jung."