Ableger in London soll Ende 2000 starten

Nasdaq sagt europäischen High-Tech-Börsen den Kampf an

19.11.1999
MÜNCHEN (CW) - Nasdaq Europe heißt das Projekt, das die US-amerikanische High-Tech-Börse Ende nächsten Jahres in London starten will. Die geplante paneuropäische Handelsplattform tritt damit in Konkurrenz zu den europäischen "Neuen Märkten".

Jetzt ist es offiziell. Im vierten Quartal 2000 wird in der britischen Finanzmetropole der Startschuß für einen europäischen Nasdaq-Ableger fallen. Wie Frank Zarb, Vorstandsvorsitzender der National Association of Securities Dealers Inc., (Nasd) bei der Vorstellung des Projekts vergangene Woche in London bekanntgab, soll das geplante elektronische Handelssystem eine Plattform für Neuemissionen und Zweitplazierungen in ganz Europa sein. Der Schlüssel für den neuen Börsenplatz sei dabei das Internet, das allen Marktteilnehmern den Aktienhandel rund um die Uhr ermögliche. Der europäische Nasdaq-Ableger ist nach den Worten Zarbs eine Vorstufe für eine globale Handelsplattform. So soll ebenfalls im kommenden Jahr in Japan ein ähnliches Projekt an den Start gehen.

Jetzt ist es offiziell. Im vierten Quartal 2000 wird in der britischen Finanzmetropole der Startschuß für einen europäischen Nasdaq-Ableger fallen. Wie Frank Zarb, Vorstandsvorsitzender der National Association of Securities Dealers Inc., (Nasd) bei der Vorstellung des Projekts vergangene Woche in London bekanntgab, soll das geplante elektronische Handelssystem eine Plattform für Neuemissionen und Zweitplazierungen in ganz Europa sein. Der Schlüssel für den neuen Börsenplatz sei dabei das Internet, das allen Marktteilnehmern den Aktienhandel rund um die Uhr ermögliche. Der europäische Nasdaq-Ableger ist nach den Worten Zarbs eine Vorstufe für eine globale Handelsplattform. So soll ebenfalls im kommenden Jahr in Japan ein ähnliches Projekt an den Start gehen.

Viele Firmen könnten ein Zweitlisting erwägen

Mit dem geplanten Marktsegment entsteht für die bereits etablierten europäischen Handelsplätze für Wachsstumswerte, etwa die Brüsseler Easdaq oder der Börsenallianz Euro.NM, zu der der Neue Markt in Frankfurt am Main gehört, zusätzliche Konkurrenz. Reto Francioni, stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Börse AG, hält sich deshalb mit Aussagen bislang zurück. "Die Pläne für eine europäische Nasdaq werden von uns nicht weiter kommentiert", war aus der Pressestelle lediglich zu erfahren. Gelassen bis abwartend geben sich indes viele Banken. "Für Firmen, die europaweit expandieren wollen, könnte sich durchaus ein Zweitlisting an der europäischen Nasdaq anbieten", glaubt etwa Elmar Thöne, Leiter Investment-Banking der DG Bank in Frankfurt. Bei geringer Liquidität werde die Musik für mittelständische Unternehmen jedoch nach wie vor im jeweiligen Heimatmarkt spielen, ist der DG-Banker überzeugt.

Weniger Gefahr also für die Frankfurter High-Tech-Börse. Spannender ist für viele Marktbeobachter im Moment daher die Frage, wie es mit der Brüsseler Easdaq, dem europäischen Pendant zum Neuen Markt, weitergeht. Bereits jetzt mehren sich Stimmen, die dieses Projekt für gescheitert ansehen. Während der Neue Markt in Frankfurt mit über 180 gelisteten Unternehmen unter den europäischen "Neuen Märkten" klar das Rennen anführt, fanden bislang erst 51 Firmen den Weg an die europäische Wachstumsbörse. Forciert werde jetzt, wie von zuständiger Stelle in Brüssel zu erfahren war, der rasche Aufbau einer eigenen Plattform, an der ab dem kommenden Jahr sowohl bereits in Brüssel gelistete als auch internationale Werte in Form einer Doppelnotierung gehandelt werden sollen. Ein Vorhaben, für das es möglicherweise schon zu spät ist. Nasdaq-Europe-Vormann Zarb hielt in London einen "Zusammenschluß" mit der Easdaq nicht für ausgeschlossen.

Gründer des Projekts Nasdaq Europe sind bislang die japanische Softbank Corp., der Venture-Capital-Fonds E-Partners, ein Unternehmen der News Corp. des australischen Medienunternehmers Rupert Murdoch sowie als dritter Kooperationspartner die zur französischen Vivendi-Gruppe gehörende Viventures Capital. Laut Nasdaq-Manager Zarb sollen 15 weitere Beteiligungen folgen.