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Napster attackiert US-Musikindustrie

14.09.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In einer letzten schriftlichen Stellungnahme vor der Gerichtsverhandlung Anfang Oktober hat Napster sein Geschäftsmodell verteidigt und auf ungewöhnlich scharfe Weise die US-Musikindustrie attackiert. Die Online-Musik-Company wirft den großen Plattenlabels vor, sie hätten Angst vor Napsters Macht und würden versuchen, die File-Sharing-Technologie zu übernehmen, bevor sie ihnen zu gefährlich wird. "Dieser Fall dreht sich darum, ob die Kläger auch künftig ihre Kontrolle über Musik-Copyrights ausüben können", heißt es in der schriftlichen Erklärung. Zudem versuche die Plattenindustrie, wie es weiter heißt, "Napsters dezentralisierte Technik zu kontrollieren, um dadurch eine Umwandlung des Internet in eine Richtung zu verhindern, die ihren gegenwärtigen Würgegriff bei der Vermarktung und Distribution von Musik unterminieren

könnte". Der Verband der US-amerikanischen Plattenindustrie RIAA hatte die MP3-Tauschbörse wegen Urheberrechtsverletzung verklagt. Vor wenigen Tagen unterbreitete die RIAA dem zuständigen Gericht ihre Stellungnahme zu dem Fall. Darin sieht sich die US-Musikindustrie voll und ganz im Recht (CW Infonet berichtete).