Bell und Lucent entwickeln High-speed-Funknetz

Multimedia im Freien mit drahtloser ATM-Variante

14.02.1997

In der ersten Phase des Entwicklungsprojektes sollen die Lucent-Ingenieure ein Verfahren auf die Beine stellen, das drahtlos Daten, Video, Sprache und Bilder mit einer garantierten Bandbreite überträgt, die maximal 10 Mbit/s betragen dürfte. Andere Wireless-LAN-Implementierungen erreichen ähnliche Leistungsdaten, sind aber, so betont der Hersteller, nicht für die Bereitstellung der ATM-Dienste geeignet.

In einer Testinstallation in den Bell Laboratories laufen bereits Videos auf drahtlosen Endgeräten, verteilt über zwei Segmente. Verläßt der Anwender den Sendebereich einer Feststation und wechselt in das nächste Segment, setzt die Videopräsentation kurz aus und wird an der Unterbrechungsstelle wieder aufgenommen.

Die Basisstationen sind untereinander, aber auch mit dem Netz über eine 155-Mbit/s-Glasfaserstrecke verknüpft. Für die User-Anbindung nutzt Lucent derzeit noch Infrarot-Schnittstellen, will aber künftig auf Funk umsteigen.

Kai Eng, Chef der Abteilung Network Backbone Research bei Bell Labs, skizzierte hochtrabende Pläne für die Installation. Mit etwas leistungsstärkeren Sendeanlagen ließe sich ein nationales ATM-Netzwerk ähnlich den Mobilfunknetzen installieren. Somit könnten Kunden überall in den Genuß von Multimedia-Applikationen kommen. Als erster Schritt in diese Richtung sind die Bemühungen Lucents zu werten, die Entwicklung eines entsprechenden Standards im ATM-Forum zu forcieren.