BOSTON (IDG) - Die Motorola Inc., Schaumburg, Illinois, gibt sich streitlustig. Kaum hat das Unternehmen einen Patentstreit mit der Rockwell International Corp. beigelegt, verklagt es den Modemhersteller U.S. Robotics wegen der Verletzung von Patentrechten in Sachen High-speed-Modem-Technologie.

Rund zwei Jahre schwelte ein Rechtsstreit zwischen Motorola und Rockwell über eine mögliche Patentrechtsverletzung in Zusammenhang mit V.34-Modems. Jetzt verklagt der Konzern U.S. Robotics wegen einer möglichen Patentrechtsverletzung. Der Zeitpunkt dürfte nicht ganz zufällig gewählt sein: Kaum war der Rechtsstreit mit Rockwell beigelegt, wechselte Motorola in das Lager des Chipherstellers und unterstützt seither dessen Spezifikationsvorschlag für 56-Kbit/s-Modems.

Härtester Gegenspieler dieses Vorschlags ist U.S. Robotics. Das Unternehmen arbeitet unter der Bezeichnung "X2-Technology" ebenfalls an einer Spezifikation für die neue Modemgeneration. Bisher schien das Rennen um einen möglichen Standard offen zu sein, da U.S. Robotics zwar 70 Prozent der Internet-Service- Provider zu seinen Verbündeten zählen kann, dafür aber rund zwei Drittel der Modemhersteller Rockwell-Chipsätze verwenden. Motorolas Klage könnte nun das Gleichgewicht zugunsten von Rockwell verschieben. Beide Hersteller verwenden nämlich bei ihrer neuen Modemgeneration für den Rückkanal V.34-Technologie, auf die Motorola Patentansprüche anmeldet.