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Morgan Stanley beschert Qwest Kursverlust

21.06.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Qwest Communications musste am gestrigen Mittwoch eine deutliche Kursdelle hinnehmen, nachdem die Investment-Gesellschaft Morgan Stanley einen kritischen Bericht zur Bilanzierungsmethode des US-Carriers veröffentlicht und ihre Bewertung des Titels von „outperform“ auf „neutral“ degradiert hatte. Die Qwest-Aktie sank von rund 31 Dollar um bis zu zehn Prozent, um sich dann zum Börsenschluss wieder bei 30,02 Dollar einzupendeln. Morgan Stanley hatte in seinem Report zwar nicht von Regelverstößen gesprochen, jedoch darauf hingewiesen, dass einige Buchhaltungsposten das tatsächliche Gewinnwachstum des in Denver, Colorado, ansässigen Konzerns verschleiern würde. Der Investment-Gesellschaft zufolge gehen mehr als 28 Cent und damit ein Fünftel des im Fiskaljahr 2000 ausgewiesenen Gewinns pro Aktie unter anderem auf das Konto von zu hohen Abschreibungen im

Zusammenhang mit dem Qwest-Merger mit US-West und haben nichts mit dem tatsächlichen operativen Wachstum von Qwest zu tun. Morgan Stanley befürchtet, dass der Carrier künftig weniger stark wachsen könnte. Zwar halten die Finanzspezialisten Qwest zwar nach wie vor für einen der gesündesten Player im US-amerikanischen TK-Markt, riet den Anlegern jedoch, derzeit Vorsicht walten zu lassen.

Qwest-Chef Joseph Nacchio wies die unterschwellige Kritik der Finanzdienstleister empört zurück. Vor Journalisten erklärte der Top-Manager: „Diese Behauptungen über unsere künftigen Wachstumsfähigkeiten sind unzutreffend und unhaltbar.“ Das Unternehmen bemerkte allerdings, dass die US-Börsenaufsicht einige Bilanzierungsfragen bezüglich der Übernahme von US West durch Qwest im vergangenen Jahr gestellt hatte. Diese Aspekte seien jedoch beigelegt worden, hieß es weiter.