Personalsituation bei IBM:

Mobilisierung statt Einstellungsstop

24.01.1975

STUTTGART - Entlassungen angesichts einer eventuellen, kritischen Auftragslage? Mitarbeiter der IBM-Presseabteilung geben sich vollkommen arglos: Selbst 1967, als die Geschäftslage ganz und gar nicht rosig gewesen sei, habe man im Hause IBM nicht an eine solche Möglichkeit gedacht. Obwohl die Umsätze 1974 in vielen Produktbereichen "hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind", seien keinerlei Überlegungen in Bezug auf anstehende Personal-Reduzierungen im Gange. Auch habe noch niemand daran gedacht, Mitarbeitern Kündigungen mit Abfindungen schmackhaft zu machen.

Der im August 1974 angeordnete Einstellungsstopp bleibt allerdings bis auf weiteres bestehen. Das offizielle IBM-Statement vermeidet freilich dieses unschöne Wort. Stattdessen ist von dem Versuch die Rede "vorhandene Reserven zu mobilisieren und freie, Stellen mit Mitarbeitern aus anderen Bereichen des Unternehmens zu besetzen. Erst, wenn dies nicht mehr möglich ist, wird das Unternehmen auf den Arbeitsmarkt zurückgreifen".

Wie aus Stuttgart zu erfahren war, mobilisiert IBM noch immer. Ein Rückgriff auf den Arbeitsmarkt sei bisher noch nicht nötig gewesen. Im übrigen liege die Fluktuationsrate deutlich unter der vergleichbarer Unternehmen.