NTT Docomo und Telefónica Móviles

Mobilfunker können ihre Rentabilität steigern

25.05.2001
MÜNCHEN (CW) - Die Mobilfunkanbieter Telefónica Móviles (Spanien) und NTT Docomo (Japan) haben ihre aktuellen Ergebnisse vorgelegt. Beide Unternehmen konnten sich achtbar aus der Affäre ziehen.

Nach Angaben des spanischen Mobil-Carriers Telefónica Móviles stieg der Nettogewinn im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2001 um 14 Prozent auf 154,7 Millionen Euro. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum betrug der Wert noch 136,7 Millionen Euro. Die Gewinne vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) beliefen sich auf 751 Millionen Euro und wuchsen damit - stärker als die Erwartungen der Analysten in Madrid - um 29 Prozent an.

Ebenfalls zulegen konnte der Umsatz von Telefónica Móviles. Er belief sich im ersten Quartal auf 1,94 Milliarden Euro, knapp 18 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Trotz dieser Steigerungen schaffte es der Carrier eigenen Angaben zufolge, die Personalaufwendungen konstant auf fünf Prozent der Einnahmen zu begrenzen. Insgesamt legten die operativen Kosten um 8,1 Prozent zu. Die Schulden des Unternehmens - rund acht Milliarden Euro - stiegen an, was mit Investitionen in UMTS-Lizenzen und höheren Zinsen in Lateinamerika erklärt wurde. Ende März hatte die Firma weltweit 25,3 Millionen Kunden.

Auch NTTs Mobilfunktochter Docomo, die Nummer eins des japanischen Marktes, beendete das Fiskaljahr 2001 Ende März mit hervorragenden Ergebnissen. Der Nettogewinn stieg um 45 Prozent auf rund drei Milliarden Dollar an, die konsolidierten Einnahmen wuchsen um 26 Prozent auf 38,6 Milliarden Dollar. Noch besser entwickelte sich der operative Profit: Er kletterte um 42 Prozent von 4,5 Milliarden Dollar im Vorjahr auf 6,4 Milliarden Dollar.

Japaner im I-Mode-RauschMit den Zahlen übertraf NTT Docomo sowohl die Prognosen der Analysten als auch die eigenen Erwartungen. Allerdings warnte der Mobil-Carrier vor überzogenen Hoffnungen. Zwar konnte sich der mobile Internet-Dienst "I-Mode" derzeit noch gegen den ökonomischen Abwärtstrend Japans behaupten, bald sei jedoch der Markt gesättigt, und es müssten neue Services entwickelt werden. Die Zahl der I-Mode-Nutzer hat sich innerhalb eines Jahres auf rund 22 Millionen fast vervierfacht. Insgesamt nutzen mehr als 40 Millionen Japaner die Handy-Dienstleistungen von Docomo.

Als mögliche Services der Zukunft gelten Musik- oder Video-Übertragungen auf die Handys. Bis sich derartige Dienste finanziell auswirken, wird es allerdings noch dauern. Docomo hat den Start des Mobilfunknetzes der dritten Generation gerade von Mai auf Oktober verschoben. Im laufenden Fiskaljahr erwarten die Japaner daher auch nur einen Umsatz von 164 Millionen Dollar durch das Breitbandnetz. Eine Steigerung des Gesamtkonzerns ist aber in jedem Fall anvisiert: Der konsolidierte Jahresumsatz von Docomo soll 43,6 Milliarden Dollar, das Nettoergebnis rund 3,2 Milliarden Dollar betragen.