3D-Matrix filtert Hintergrundgeräusche heraus

Mobile World: Winziger Chip soll Sprachqualität verbessern

11.02.2008
Das kalifornische Start-up Audience präsentiert in Barcelona einen neuartigen Chip, der die Funktion des menschlichen Ohres nachahmt und Hintergrundlärm viel besser ausblenden kann als bisherige Technik.

Der Chip ("Voice Processor") von Audience ist nur wenig größer als ein Sandkorn und wird zwischen das Mikrofon und die übrigen Schaltungen eines Mobiltelefons platziert. Auf ihm läuft spezielle Software, die digitalisierten Klang in einer dreidimensionalen Matrix darstellt. Damit kann der Chip dann Hintergrundlärm sehr effizient ausblenden und trotzdem die Stimme des Sprechers klar verständlich belassen.

Audience demonstriert dies eindrucksvoll mit einem Handy-Telefonat aus einem Raum, in dem laute Rockmusik läuft. Sobald sein Chip zugeschaltet wird, nimmt der Hintergrundlärm merklich ab. Die Lösung soll störende Hintergrundgeräusche um bis zu 25 Dezibel absenken können.

Gegründet wurde Audience im Jahr 2000 von dem Neurowissenschaftler Lloyd Watts, der gemeinsam mit dem Physiker Carver Mead am Caltech studiert hatte. Watts gehörte laut Branchendienst "Cnet" zuvor zu einer Technikergruppe bei der von Microsoft-Gründer Paul Allen finanzierten Interval Research. Allen finanziert gemeinsam mit verschiedenen Venture-Capital-Firmen übrigens auch Audience.

Firmenchef Peter Santos hält die Sprachqualität beim Mobilfunk jedenfalls für zunehmend wichtig. "Die Sprachqualität ist einer der drei Hauptfaktoren für die Kundenbindung", sagt der Audience-CEO. Seinen Angaben zufolge haben eine Reihe großer Handyhersteller die Audience-Technik bereits übernommen und werden ihre Integration in Geräte im Verlauf dieses Jahres offiziell ankündigen. (tc)