Aktie der Woche

Mobilcom: Kein Gewinn in Aussicht

23.02.2001

Nach dem misslungenen Börsengang der France-Télécom-Tochter Orange bleibt auch der Kurs von Mobilcom weiter unter Druck. Trotz ermäßigtem Ausgabepreis von zehn Euro fiel der Kurs des Mobilcom-Partners sofort unter diesen Anfangswert. Im Gegensatz zu Orange kämpft Mobilcom mit noch größeren Problemen. Zuletzt notierte der Kurs fast 90 Prozent unter seinem Höchststand. Zurückzuführen ist dies auf die enormen Kosten von 16 Milliarden Mark für die Ersteigerung der UMTS-Lizenz. Allein die jährlichen Zinszahlungen liegen im nächsten Jahr bei rund 700 Millionen Mark. Dies wäre nicht so schlimm, könnte Mobilcom wenigstens einen Teil dieser Last aus dem operativen Geschäft decken. Doch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) brach im vergangenen Jahr von plus 387 Millionen auf minus 22 Millionen Mark ein. Ohne die Rückendeckung des Großaktionärs France Télécom stünde Mobilcom damit vor dem Konkurs. Aufgrund der UMTS-Investitionen dürften die Marketing-Kosten pro Kunde weiter steigen. Mobilcom eignet sich daher nicht mehr als Aktie: Zukünftige Gewinne sind nicht absehbar, und sein größter Wert, die 16 Milliarden teure UMTS-Lizenz, gab es in anderen Ländern fast geschenkt.

Stephan Hornung und Markus Lindermayr sind Analysten der CMW GmbH in München. Die hier veröffentlichten Informationen beruhen auf Quellen, die wir für vertrauenswürdig und zuverlässig halten. Trotz sorgfältiger Quellenauswahl und -auswertung können wir für Vollständigkeit, Genauigkeit und inhaltliche Richtigkeit der Angaben eine Haftung nur insoweit übernehmen, als grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz Haftung begründen. Jede darüber hinausgehende Haftung wird ausgeschlossen. Für Angaben Dritter übernehmen wir kein Obligo, Aktienanlagen sind durch stärkere Kursschwankungen gekennzeichnet.