mm, Sept.72

26.11.1976

Vier Jahre ist schon her. Trauewein fiel damals fast vom Stuhl und sah derweil denselben schon wackeln.

Das manager magazin legte die Bombe: Überschrift im mm, Sept.72 "Milliarden werden verschwendet". Untertitel: "Deutschland müde Computer". Kernthesen: "Computer im Werte von 14 Milliarden Mark stehen die halbe Zeit still." "55,8 Prozent eines Computertages werden nicht genutzt." "Planung und Kontrolle der EDV haben Seltenheitswert." Dazu all Grafiken! Rund-um-die-Uhr-Betrieb für die großen Systeme wurde gefordert.

Gefordert wurde auch Trauerwein, der, wie wohl viele Kollegen, mit Schaudern über den Rücken an die damaligen Gespräche mit dem Management denkt. Vor allem EDV-Chinesisch half letztlich über die Runden.

S.T. blätterte gerade in den alten Akten und Aktennotizen. Kann man das Problem heute ad acta legen? Selbstzerfleischende Fragen bleiben: Wäre ein rund um die Uhr betriebenes kleineres System - Betriebsrat und Gewerbeaufsicht steh mir bei - nicht doch die kostengünstigere Alternative? Hat sich in den vier Jahren wirklich so viel geändert?

Zumindest in den Postillen hat es vier Jahre lang nicht wieder eine soche Bombe gegeben. Aber die damaligen Rechtfertigungs-Memos wird S, T. schön aufbewanren. Man weiß nie, wann man sie mal wieder braucht ...

Mfg. Sebastian Trauerwein

Abt. EDV und Org.