Abfragen - abheften

Mitarbeiter-Feedback ist häufig für die Katz

23.09.2010
Von pte pte
Der Großteil der Unternehmen ignoriert das Feedback der Belegschaft und senkt damit nicht nur die Bereitschaft der Mitarbeiter zu mehr Engagement, sondern auch deren Loyalität.

Wie die Personalmanagementberatung Hewitt Associates in ihrer aktuellen Erhebung "Zukunft des Mitarbeiter-Engagements" ermittelt hat, verpuffen Anregungen der Angestellten viel zu oft. Die Zahlen der europaweit 150 befragten Unternehmen belegen dies. "Mitarbeiter zu befragen, ist nur dann sinnvoll, wenn man das daraus gewonnene Feedback in die Geschäftsabläufe einbringt", unterstreicht Unternehmensberater Franz Gober im Gespräch mit pressetext. Dem im Netzwerk consultingteam organisierten Fachmann zufolge halten viele Unternehmen darauf aufbauende Folgeaktionen häufig jedoch nicht lange durch. "Nur konsistentes und langfristiges Agieren schafft Sicherheit", so Gober.

Die Einschätzung bestätigt sich mit näherem Blick auf die Hewitt-Studie. Nur 16 Prozent der befragten Unternehmen konnten das Engagement der Mitarbeiter in den vergangenen beiden Jahren steigern - Tendenz sinkend. Und das, obwohl immerhin 85 Prozent der Betriebe ihre Angestellten innerhalb dieses Zeitraumes befragt haben. "Möglichkeiten, gezielt vorzugehen, müssen genutzt werden. Das erhöht die Transparenz sowie Mitarbeiterloyalität", sagt Gober.

Die Studiendaten legen den Schluss nahe, dass viele Unternehmen die eigenen Mitarbeiter nur aus administrativen Gründen befragen. "Bei Unternehmen mit hohem Mitarbeiter-Engagement ist das anders. Hier werden ,Antworten' auf die Mitarbeiter-Feedbacks gegeben", meint auch Bernhard Stieger, Geschäftsführer Hewitt Associates Österreich. Ermittelt wurde zudem, dass die Hälfte der Unternehmen weltweit signifikant an Mitarbeiter-Engagement verloren hat.

Da der Rückgang der stärkste seit 15 Jahren ist, müssen die Unternehmen reagieren. Denn sie sind im Zuge von Kosteneinsparungen und der Verschlankung von Prozessen in der Krise auf die Mithilfe der Mitarbeiter angewiesen. "Kluge Köpfe sind in Zeiten des Aufschwungs stark gefragt und kommen schnell woanders unter. Das muss den Unternehmen klar sein", erläutert Gober gegenüber pressetext. Maßnahmen müssten als Antwort auf Feedbacks rasch erfolgen. (pte)