Firewall-Test: Security made in Austria

Mit wenigen Mausklicks zum sicheren Netz

29.10.2009

Die Limes im Alltag

Im Alltag verhält sich die Limes für den normalen Anwender so, wie es sein sollte: Sie ist für ihn, solange er sich regelkonform verhält, nicht bemerkbar. Erst wenn er etwa einen verbotenen Ausflug in die Rotlichtbezirke des Internets unternehmen will, zeigt ihm ein deutliches "Access Denied", dass er nicht ohne Kontrolle surft und gerade gegen die Sicherheitsrichtlinien des Unternehmens verstößt. Selbst Performance-Fetischisten werden von der Limes - falls nicht das interne Traffic-Shaping regulierend eingreift - nichts bemerken. Am 16-Mbit/s-DSL-Anschluss unseres Testnetzes wartete die MF 100 sogar im Schnitt mit einer um knapp 1 Mbit/s höheren Durchsatzrate auf als der sonst genutzte Linksys-Router RV042. Etwas anders sehen dagegen die Erfahrungen aus Sicht des Administrators aus. Auf der einen Seite begeistern die zahlreichen Konfigurationsparameter, die eine Anpassung an die individuellen Einsatzbedürfnisse erlauben, sowie die vielfältigen Analyse- und Log-Möglichkeiten. Bevor letztere Optionen genutzt werden, sollten bundesdeutsche Netzverantwortliche allerdings unbedingt die jeweiligen Personalvertretungen mit ins Boot holen. Zu groß ist sonst die Gefahr, aufgrund der umfangreichen Log- und Analysefunktionen (so lässt sich beispielsweise genau protokollieren, wer welche Web-Seite wann besucht hat) gegen Mitbestimmungsrechte oder Datenschutzbestimmungen zu verstoßen und so mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten.

Dieses positive Bild trüben aber einige Schönheitsfehler, die nicht nur das bereits kritisierte Handbuch betreffen. So gestaltete sich die Arbeit mit der Administrationsoberfläche stellenweise doch sehr träge. Ob dies an der eher geringen Rechenpower der MF100, dem kleinsten Modell der Familie, liegt und an den von uns voll aktivierten Sicherheits-Features (etwa beide Virenscanner), muss eine Vermutung bleiben, da uns die Vergleichsmöglichkeit mit den leistungsstärkeren Modellen fehlte. Ebenso ärgerlich war, dass die MF100 bei der Abarbeitung interner Prozesse (Reboot, Software-Update) keine Rückmeldung darüber gibt, ob sie mit der Aufgabe noch befasst ist oder diese schon beendet hat. Hier wäre eine kleine Busy-LED an der Gehäusefront sehr hilfreich.