Unternehmenskunden gründen erste Interessenvertretung

Mit einer Stimme in das Ohr von Microsoft

27.08.2004

Die Geburt gestaltete sich schwieriger als erhofft: Vor drei bis vier Jahren schon waren die MBUF-Initiatoren Wolfgang Berchem und Gunnar Thaden mit der Idee einer User Group in Redmond vorstellig geworden - und auf Misstrauen gestoßen. "Dort herrschte zunächst die Befürchtung, dass eine Anwendergruppierung grundsätzlich auf Konfrontation aus wäre", erinnert sich Thaden, hauptberuflich CIO bei der TÜV Nord Gruppe.

Erst der jüngste Umbau in der Microsoft-Struktur mit dem neuen Schwerpunkt auf der professionellen Klientel habe Wind in die Segel der organisationswilligen Anwender geblasen, erläutert Berchem, Office-Automation-Experte und IT-Manager für den asiatischen Wirtschaftsraum bei der Heidelberg Cement AG.

Zu den Gründungsmitgliedern des MBUF zählen ferner Gritt Stolte, IT-Managerin der Scandlines AG, und Udo Erler von Burgmann Industries sowie Alexander Fischer aus der Papierfabrik August Koehler, Helmut Class von Festo, Stefan Cramer von Gardena, Thomas Hemmerling-Böhmer von der Sick AG und Thomas Kleemann vom Klinikum Ingolstadt. Gemeinsam versuchen sie, die Interessen der professionellen Microsoft-Anwender im deutschsprachigen Raum zu bündeln und - so Thadens Darstellung - der Münchner Microsoft-Niederlassung "deutlich dabei zu helfen", sie im US-Staat Washington zu vertreten. "Das Ü in TÜV oder die GDPdU (Grundsätze zum Datenzugriff und zur Prüfbarkeit digitaler Unterlagen, Anm. d. Red.) sind für Microsoft per se keine Themen", schildert Thaden den akuten Handlungsbedarf. Gleichzeitig betont er, dass das MBUF keine pauschale Kritik üben, sondern den "konstruktiven Dialog" suchen werde: "Mit den politischen Themen rund um Microsoft will ich als Kunde eigentlich gar nichts zu tun haben. Uns geht es darum, möglichst viel für unsere Unternehmen herauszuholen."

Von vornherein war dem MBUF an der Anerkennung durch den Softwareanbieter gelegen: "Wir wollten nicht irgendeine User Group sein, sondern haben uns von Microsoft vertraglich zusichern lassen, dass wir autorisiert sind, für die Unternehmenskunden zu sprechen - und zwar exklusiv." Um die Anwenderinteressen wirkungsvoll vertreten zu können, benötigt das Forum eine kritische Masse. Wie Thaden klarstellt, hat das MBUF jedoch kein Interesse an Karteileichen: "Wer bei uns mitmachen möchte, muss sich einbringen." Wer mehr über Angebote und Mitgliedschaft wissen möchte, erfährt es unter www.mbuf.de .