Mikroprozessor statt feuchter Zunge

10.11.1978

KÖLN (gw) - Pitney-Bowes tut etwas gegen das "Speichellecken": Auf der diesjährigen Orgatechnik in Köln stellte das Unternehmen eine elektronische Waage auf Mikroprozessoren-Basis vor. Die neuartige Waage, die gleichzeitig Briefe wiegt und dann auch sofort richtig frankiert, macht also die Suche nach dem korrekten Porto, das Anlecken der Marken und Bekleben der Briefe nunmehr völlig überflüssig.

Wie Unternehmenssprecher Dr. Ziegelmeier vor der Presse in Köln betonte, hat eine "große Bundesbehörde" mit dieser Mikroprozessor-Brief-Waage bereits im ersten Jahr nach Erscheinen des Gerätes sage und schreibe 180 000 Mark eingespart. Die Behörde wollte der Sprecher leider nicht namentlich nennen. Er räumte aber freimütig ein, damit sei auch in derartigen Verwaltungen die "gute, alte Adrema sicher bald tot", wenn sie's nicht schon vorher durch die Pitney-Übernahme war.

Interessant schien in dem Zusammenhang auch, was auf diesem Sektor bei uns zwar noch Zukunftsmusik ist, in den USA jedoch bereits mit Erfolg ausprobiert wird.