Diakonie-Krankenhaus in Rotenburg setzt auf Kleinrechner:

Mikro spart 50 000 Mark Verbrauchskosten

09.11.1984

FRANKFURT (CW) - Im evangelisch-lutherischen Diakonie-Krankenhaus in Rotenburg an der Wümme ermittelt ein Mikrocomputer den aktuellen Wasserverbrauch an mehreren zentralen Stellen. Durch zeitweiliges Abschalten einiger nicht immer benötigter Wasserverbraucher werden im laufenden Jahr rund 50 000 Mark an Kosten für Wasser eingespart. Ähnliches ist für Strom und Gas geplant. Eine andere wesentliche Aufgabe des Mikros ist das Erfassen von Planungsdaten für weitere Investitionen.

An sechs verschiedenen Punkten des Hauses fragt der Kleinstrechner Commodore SX 64 die durchgelaufenen Wärmemengen ab. Viertelstündlich wird jede Wassermenge notiert, auf Diskette abgelegt und auf Wunsch auf dem Bildschirm oder auf dem Drucker ausgegeben. Über eine programmierte Kalenderfunktion mit sekundengenauer Uhr hält der Rechner Monat, Tag und Uhrzeit zu jeder Messung fest. Die Meßwerterfassung erfolgt über eine einfache Ein/Aus-Abfrage an Magnetschaltern und über das Haustelefon.

Die Auswertungssoftware wurde von einem Betriebsingenieur des Krankenhauses selbst erstellt. Eine Analyse des Wasserverbrauchs führte zur Identifikation von Verbrauchern, die prinzipiell nur kurzzeitig Wasser abnehmen. Das Abstellen senkte den Wasserverbrauch um etwa ein Viertel - so kommt die jährliche Einsparung von etwa 50 000 Mark zustande, ohne daß irgendeine Funktion des Krankenhauses beeinträchtigt würde. Außerdem ist es jetzt möglich, den Bedarf an Energie und Versorgungsmitteln zu jeder Tages- und Nachtzeit genau zu ermitteln.

In erster Linie hat sich das Krankenhaus den SX 64 angeschafft, um für Neuanschaffungen beziehungsweise Umstellungen im Energie- und Versorgungsbereich der Klinik vernünftige Planungsdaten zu gewinnen. So soll zum Beispiel die in der Vielzahl von Kühlanlagen abgezogene Hitze zur Vorwärmung des im Krankenhaus benötigten warmen Wassers verwendet, anstatt wie bisher zum Schornstein hinausgeblasen werden. Dies setzt jedoch voraus daß man die abgezogene Wärmemenge und auch die Menge des verbrauchten Wassers erst einmal erfaßt. Dabei kann der Computer gute Dienste leisten.

Der Einsatz des Mikrosystems am Diakonie-Krankenhaus in Rotenburg zeigt also neue Chancen für eine umfassende Betriebsdatenerfassung an der Basis auf, wobei auch eine Integration der gewonnenen Daten in die im Hause befindliche Groß-EDV möglich ist.