Testinstallation von MS-Network 1.0 an der Uni Karlsruhe:

Mikro-Pool in "Link"-LAN integriert

09.08.1985

KARLSRUHE (pi) - Einen Pool von fünf Mikrocomputern aus der IBM-PC-Reihe mit File-Server-Funktionen und Einbindung in ein offenes lokales Netz hat die Informatik Rechner-Abteilung (IRA) der Universität Karlsruhe installiert.

Der PC-Verbund basiert nach Angaben der Karlsruher auf einem Pre-Release der lokalen Netzwerksoftware MS-Network 1.0 von Microsoft. Bisher werde nur das Betriebssystem MS-DOS 3.1 unterstützt, vorgesehen sei aber auch die Unterstützung von Xenix.

In der Testinstallation an der IRA wurden fünf IBM PCs eingesetzt und über Ethernet-Kabel miteinander verbunden. Die Anschlußkarten für die Mikrocomputer lieferte Ungermann-Bass (viermal PC-NIC, einmal PC-NIU). Vier Rechner wurden als Arbeitsplätze ausgelegt und verfügen über jeweils nur ein Diskettenlaufwerk sowie 384-KB-Hauptspeicher. Als Server-PC wurde ein IBM XT mit 256-KB-Hauptspeicher und 10-MB-Winchesterkapazität verwendet. Alle Programmpakete wie Datenbanken, Textsysteme, Editoren, Compiler etc. sind auf der Winchester des Server-PC installiert und stehen allen am lokalen Netz angeschlossenen Arbeitsplätzen zur Verfügung, ebenso die angeschlossenen Drucker.

Erste Erfahrungen bei der Benutzung des Netzes - so die IRA-Mitarbeiter - zeigten, daß Verzögerungen für den Benutzer beim Zugriff über das Netz auf die Winchester des Server-PC nicht sichtbar wurden. Die Akzeptanz durch die Benutzer sei hoch, da insgesamt nur zwei zusätzliche einfache Befehle die Nutzung sämtlicher Ressourcen im Netz ermöglichten.

In einem zweiten Schritt koppelten die Karlsruher dann das PC-Netz über ein Remote-Bridge von Ungermann-Bass an das universitätseigene Informatiknetz "Link". Damit haben die Benutzer an den PC-Workstations zusätzlich den Dialogzugriff auf alle an link" angeschlossenen DV-Systeme (Siemens BS2000 und BS3000, DEC VMS und Unix, IBM VM). Darüber hinaus sind auch Zugriffe auf internationale Netze wie CS-Net und "Earn" direkt vom Arbeitsplatz aus möglich.

Die weiteren Planungen beinhalten die Erweiterung des PC-Netzes sowie die Entwicklung einer File-Transfer-Komponente, die die Übertragung von Daten und Dateien von und zu allen an "Link" angeschlossenen DV-Systeme unterschiedlicher Hersteller ermöglichen soll.

Vorläufiges Fazit der IRA: Die sonst nur sehr schwierige Integration lokaler Mikronetze an bestehende Netze anderer Hersteller wie Siemens, DEC und IBM konnte in dieser Testinstallation einfach und effektiv durchgeführt werden. Größere Probleme entstanden bisher nicht.

Informationen: Fakultät für Informatik Rechnerabteilung Universität Karlsruhe, Zirkel 2, 7500 Karlsruhe, Tel.: 07 21/6 08-39 81 und -39 84.