Migrationsplan auf 100Base-T im Visier Bay Networks und Intel stimmen ihre Fast-Ethernet-Strategie ab

05.05.1995

MUENCHEN (CW) - Im Rahmen einer bestehenden Kooperation haben Bay Networks und Intel ihre 100Base-T-Strategie im Detail formuliert. Beide Unternehmen einigten sich auf einen Fahrplan, der die schrittweise Migration auf Fast Ethernet zum Ziel hat und den Wechsel von Ethernet-Umgebungen zu leistungsfaehigen Switching- basierten Netzen ermoeglichen soll.

Zur Realisierung dieser Plaene haben die Partner Produkte entwickelt, in die sie ihre jeweiligen Erfahrungen im Bereich des Switched Internetworking beziehungsweise Personal Computing einbrachten. Bay Networks fuehrt derzeit bereits den Fast-Ethernet- Switch "Lattisswitch" im Portfolio und Intel bietet mit dem Adapter "Etherexpress Pro/100" eine PC-Karte fuer das schnelle Ethernet an, bei dem der Datentransfer ohne Belastung der PC-CPU stattfindet. Neben diesem Adapter entwickelt der Chipgigant eine Server-Karte mit dem Codenamen "Nitro", die noch im laufenden Quartal ausgeliefert werden soll. Bis Ende des Jahres wird zudem ein 100Base-T4-Adapter folgen.

Bay Networks arbeitet an einer Familie von Stackable Hubs fuer Fast Ethernet auf Basis der Spezifikation 802.3 fuer 100Base-TX (geschirmte zweiadrige Kabel der Kategorie 5) des IEEE, die bis zur Jahresmitte erscheinen soll. Loesungen fuer 100Base-T4 (ungeschirmte vieradrige Kabel der Kategorie 3, 4 oder 5) sollen folgen, beide Geraete werden sich mit Hilfe des Netz-Management- Systems "Optivity" von Bay Networks verwalten lassen.

Ein Router fuer das gesamte Netzwerk

Im dritten Quartal 1995 werden die Netzwerker 100Base-T-Router- Schnittstellen auf den Markt bringen, und sie in eigene, noch vor dem Merger mit Synoptics von Wellfleet entwickelte Backbone Nodes und Access Stack Nodes integrieren. Damit lassen sich laut Hersteller Netze wie Fast Ethernet, FDDI, Token Ring und ATM mit nur einem Router realisieren. Als Ergaenzung zur Produktpalette plant Bay Networks einen modularen 10/100-Mbit/s-Switch fuer den Synoptics-Hubs "System 5000" sowie Host-Module fuer das "System 3000" sowie System 5000.

Der gemeinsame Fahrplan der Partner definiert eine Strategie in drei Schritten, beginnend mit dem Einsatz einzelner 100Base-T- Komponenten in Anwendernetzen. Intel liefert fuer diesen ersten Migrationsschritt die PC-Adapterkarten fuer Clients und Server, die Verbindung laesst sich via Lattisswitch-Hubs von Bay Networks herstellen. Diese Switching-basierte Loesung beseitigt zunaechst die Engpaesse am Server und ermoeglicht laut Hersteller eine bessere Segmentierung des Netzes.

Kuerzere Reaktionszeiten fuer die Anwendungen

Im zweiten Schritt wollen Bay Networks und Intel vor allem der Forderung nach kuerzeren Reaktionszeiten nachkommen, so dass das Netzwerk auch anspruchsvolleren Anwendungen gerecht wird. In dieser Phase werden die Stackable Hubs der Netze mit den im Netz integrierten Lattisswitch-Geraeten verbunden, zudem muessen alle Netz-Clients auf die Transferrate von 100 Mbit/s umgeruestet werden. PCs mit installierter Intel-Karte erkennen das schnellere Tempo automatisch, eine manuelle Anpassung ist nicht notwendig.

In der letzten Ausbaustufe wird schliesslich die Verbindung der einzelnen 100-Mbit/s-Segmente untereinander realisiert, wobei auch eine kuenftige Migration auf noch schnellere und besser skalierbare Switching-Techniken beruecksichtigt wird. Dazu ruestet Bay Networks seine Router der Backbone-Node- und Access-Stack-Node-Familie mit entsprechenden Schnittstellen-Karten aus.