Vertrag mit Mitsubishi und Sendo

Microsofts Stinger ist zweite Wahl

23.02.2001
MÜNCHEN (CW) - Microsoft hat für sein Handset-Betriebssystem "Stinger" zwei Abnehmer gefunden. Die Endgerätehersteller Mitsubishi, Japan, und Sendo, Großbritannien, werden künftig ihre Produkte mit dieser Software ausstatten.

Der Erfolg des Softwareherstellers relativiert sich durch die Bedeutung der beiden Handy-Produzenten. Beide spielen im Mobilfunkmarkt in der zweiten Liga. Von den Großen der Branchen (Nokia, Ericsson, Motorola und Matsushita) hat Microsoft einen Korb bekommen. Sie setzen im Rahmen des Symbian-Konsortiums auf die Entwicklung des eigenen Betriebssystems "Pearl". Rückenwind hat Symbian auch durch die Nummer vier im Endgerätemarkt erfahren: Siemens schloss sich der Allianz an.

Microsoft versucht nun, Stinger über die Hintertür in den Markt einzuführen. Zusammen mit den Mobilfunkern Vodafone, T-Mobil, Telefónica (Spanien) und Telstra (Australien) betreibt es Pilotprojekte mit Stinger-Geräten. Den Netzbetreibern verspricht Microsoft maßgeschneiderte Handys, die den Markennamen des Carriers und nicht mehr den des Geräteherstellers tragen. Erfolgreiche Beispiele für eine solche Strategie gibt es bereits: Der britische Netzbetreiber Orange vertreibt seit geraumer Zeit Handys unter eigenem Logo, und NTT Docomo, Japan, bezieht seit Jahren maßgeschneiderte Endgeräte für seine Mobilfunkdienste. Hier liegt auch möglicherweise der Schlüssel für Microsofts Erfolg im Mobilfunkmarkt. Sollten die großen Netzbetreiber einmal einige Millionen Handys in Eigenregie vertreiben wollen, könnten sie Aussehen und Marknahmen der Geräte diktieren.