MS-DOS-Hersteller verfehlt knapp 200-Millionen-Dollar-Marke:

Microsoft-Umsatz steigt um über ein Fünftel

24.10.1986

BELLEVUE/MÜNCHEN (CW) - Zu 40 Prozent außerhalb der USA hat die Microsoft Corp. im Geschäftsjahr 1985/86 (30. Juni) ihren Umsatz von insgesamt 197,5 Millionen Dollar gemacht. Gegenüber dem Vorjahr hat der Hersteller von System-und Anwendungssoftware damit 21,5 Prozent zugelegt.

Beim Gewinn, der für die Geschäftswelt wichtigeren Größe, versteckt sich das Unternehmen hinter dem "Pre-tax-profit", der 66 Millionen Dollar betrage. Im vorigen Jahr hatte Microsoft - nach Steuern 31,2 Millionen Dollar verdient, so daß nach dem Zugriff des Fiskus etwa dieselbe Umsatzrendite wie 1985 übrigbleiben dürfte. Mit 19 Prozent lag damals der Anteil des Profits an den Einnahmen stark über dem Branchendurchschnitt.

Überproportional sind im abgelaufenen Geschäftsjahr die Aufwendungen für das Personal gestiegen - die Belegschaft vergrößerte sich von 900 um 50 Prozent auf 1350 Bechäftigte. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung-hier geht es vor allem um die kürzlich von Firmengründer Bill Gates angekündigte MS-DOS-Version für Computer mit größerem Hauptspeicher sowie um die Weiterentwicklung, von Xenx- betrugen 19865/86 etwa 21 Millionen Dollar oder etwa ein fünftel der Gesamtkosten.

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Microsoft einen Anstieg des Umsatzes auf 250 Millionen Dollar, zu dem, laut Deutschland-Geschäftsführer Joachim Kempin, vor allem das Europa-Geschäft beitragen wird. Allerdings geht Kempin von einer "allgemein günstigen Entwicklung im PC-Markt" aus.

Die deutsche Vertriebstochter in Aschheim bei München setzte mit knapp 40 Mitarbeitern im Berichtsjahr 32 (18,5) Millionen Mark um. Am gesamten außeramerikanischen Umsatz in Höhe von zirka 80 Millionen Dollar hätte die deutsche GmbH damit einen Anteil um die 15 Prozent.