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Microsoft-Prozess: Anti-Linux-Mail ist kein Beweis

03.06.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die dem Kartellverfahren gegen Microsoft vorsitzende Richterin Colleen Kollar-Kotelly hat am Freitag eine E-Mail mit belastendem Inhalt nicht als Beweisstück zugelassen. In der Nachricht hatte der damlas für die OEM-Abteilung (Original Equipment Manufacturer) zuständige Joachim Kempin am 14. August 2000 Bill Gates Vorschläge gemacht, wie man auf das Linux-Engagement von Intel reagieren könne. Demnach sollten dem Hardwarehersteller technische Informationen vorenthalten und seine Konkurrenten bevorzugt unterstützt werden.

Kollar-Kotelly wies darauf hin, dass die Beweisaufnahme bereits abgeschlossen sei. Würde sie die Mail als Beweisstück zulassen, habe Microsoft zu wenig Möglichkeiten, eine Verteidigung vorzubereiten. Es gebe keine Hinweise darauf, dass die Vorschläge Kempins tatsächlich umgesetzt worden sind, entgegnete Microsoft dem Beweisantrag US-Medienberichten zufolge. (lex)