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Microsoft legt Office-Quellcode für Regierungen offen

20.09.2004

Microsoft hat sein zu Beginn vergangenen Jahres eingeführtes "Government Security Program" (GSP) jetzt auch auf Office 2003 ausgedehnt. Interessierte und qualifizierte Regierungen können damit den Quellcode der Bürosuite einsehen.

Genauer gesagt etwa 90 Prozent davon - weiterhin verschlossen bleiben die Teile, an denen Drittanbieter das Copyright halten, sowie Microsofts eigene Anti-Piraterietechnik. Bislang hatte der Redmonder Konzern im Rahmen des GSP bereits die Windows-Sourcen offen gelegt; separat wurden außerdem bereits die von Office verwendeten XML-Dateiformate publiziert (nicht aber die weiterhin bestehenden, nativen wie .doc oder .xls). Zu den rund 60 Ländern und Organisationen, die dem Programm beigetreten sind, zählen China, Großbritannien, Norwegen, Russland und das Verteidigungsbündnis Nato.

Andere wichtige Länder verweigern sich allerdings. So will sich etwa Japan nicht den juristischen Restriktionen unterwerfen, die Microsoft als Auflage für die Code-Einsicht verhängt hat. Manager des Softwareriesen erklärten, man verhandele diesbezüglich weiter mit Japan. Für die Office-Quellen interessiert sich bislang nur die Regierung Großbritanniens.

Microsofts GSP zielt primär gegen Open-Source-Konkurrenzprodukte wie Linux oder OpenOffice.org, die sich aus Kosten-, aber auch aus Sicherheitsgründen bei den öffentlichen Händen weltweit zunehmender Beliebtheit erfreuen. Es soll unter anderem Befürchtungen entkräften, Software von Microsoft enthalte "Hintertüren", über die US-Regierung und -Geheimdienste Einblick in Rechnersysteme weltweit nehmen könnten. (tc)