Technische Spezifikationen sollen geöffnet werden

Microsoft kommt der EU entgegen

15.03.2002
MÜNCHEN (CW) - Während Microsoft in den USA mit Klagen überzogen wird, bemüht sich der Hersteller in Europa um Schadensbegrenzung. Um Wettbewerbskommissar Mario Monti milde zu stimmen, erklärte sich der Desktop-Monopolist zu Zugeständnissen bereit.

Microsoft werde technische Spezifikationen zu seiner proprietären Version des Authentifizierungssystems "Kerberos" anderen Herstellern zugänglich machen, versprach ein Rechtsvertreter des Konzerns. Dies soll auch für das Common Internet File System (Cifs) gelten, eine Technologie, die Microsoft allerdings ohnehin durch andere Technologien wie die HTTP-Erweiterung WebDAV ersetzen will.

Die EU-Kommission untersucht bereits seit 1998 das Marktgebaren des Softwaremultis. Mit wettbewerbswidrigen Methoden versuche das Unternehmen, Vorteile in anderen Segmenten wie Server- und Internet-Software zu erlangen, stand in einem vertraulichen EU-Papier, das im November 2001 publik wurde. Sollte die EU-Behörde Kartellrechtsverstöße feststellen, kann sie eine Strafe von bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes verhängen. (wh)