MSN künftig mit kostenlosem E-Mail-Dienst

Microsoft kauft Hotmail für rund 630 Millionen Mark

09.01.1998

Mit Hotmails werbefinanziertem E-Mail-Service können Anwender von jedem Internet-Rechner aus elektronische Post kostenfrei verschicken und empfangen. Dieser Dienst soll nun in "The Microsoft Network" (MSN) integriert werden, den Online-Service des Softwareriesen. Dadurch erhalten Kunden des Dienstes "MSN Premier" die Möglichkeit, über einen Hotmail-Account Mails zu versenden. Umgekehrt können Hotmail-User zukünftig ihre Nachrichten bei MSN ab- holen. Heute nutzen rund neun Millionen Anwender den freien E-Mail-Dienst. MSN bringt es lediglich auf zirka 2,3 Millionen Abonnenten. Laut "Handelsblatt" kostet Microsoft die Übernahme schätzungsweise 630 Millionen Mark.

In einem Brief an alle Hotmail-Anwender versicherte Sabeer Bhati, President und CEO des Unternehmens, daß der Domain-Name "hotmail.com" nach der Übernahme weiter existieren und zumindest der Basisdienst auch in Zukunft kostenlos bleiben werde. Außerdem würden die persönlichen Daten der Hotmail-Anwender vertraulich behandelt, also nicht etwa an Dritte verkauft.

Microsoft reagiert damit auf den Konkurrenten AOL, der seinen etwa zehn Millionen Surfern ebenfalls einen Web-basierten E-Mail-Dienst anbieten möchte.