Verteilung im Lauf der nächsten Wochen

Microsoft gibt Service Pack 2 endlich frei

13.08.2004

Endnutzer müssen sich noch ein wenig gedulden: Der Hersteller empfiehlt Consumern zunächst, im Betriebssystem die automatischen Updates zu aktivieren, damit sie eine kompaktere Version des SP2 mit rund 80 MB so schnell wie möglich erhalten. Das Timing des Rollouts werde von verschiedenen Faktoren abhängen, darunter Internet-Nutzung, Aufenthaltsort und Sprache eines Kunden sowie die generelle Nachfrage nach dem Paket, erklärte ein Firmensprecher. Da in den nächsten zwei Monaten geschätzte 100 Millionen Nutzer das Update in insgesamt 25 Sprachversionen erhalten werden, muss Microsoft mit seinen Download-Ressourcen effizient umgehen. Daneben wird das SP2 auch direkt an PC-Hersteller sowie über CDs verteilt.

Nach Angaben von Chairman und Firmengründer Bill Gates modifiziert das Service Pack weniger als fünf Prozent des inzwischen fast drei Jahre alten Betriebssystems. Microsoft misst dem Update dennoch besondere Bedeutung bei, weil es PCs vor allem besser vor Angriffen aus dem Internet schützen soll. Endanwender profitieren unter anderem von einfacheren Sicherheits-Voreinstellungen über ein zentrales "Security Center" inklusive standardmäßig aktivierter Desktop-Firewall und einem Pop-up-Blocker im Browser Internet Explorer. Auch die Unterstützung für Wireless LAN und Bluetooth wurde verbessert.

Die Spezialversionen für Tablet- und Mediacenter-PCs erhalten ebenfalls neue Features. Detaillierte Informationen zu den technischen Änderungen im SP2 finden Interessierte unter http://www.microsoft.com/germany/ms/technetdatenbank/showArticle.asp?siteid=600337.

Die meisten Unternehmen werden das Service Pack 2 zunächst einem ausführlichen Test unterziehen, bevor sie es in ihrem Netz verteilen. IBM etwa hat am Freitag letzter Woche in seinem Intranet eine Notiz veröffentlicht, der zufolge seine Mitarbeiter - mit rund 400000 Desktops ist Big Blue ein sehr großer Microsoft-Kunde - vom Update vorerst die Finger lassen sollen. "Wir müssen unsere Vielzahl von Web-Anwendungen testen und teilweise anpassen, damit sie korrekt mit SP funktionieren. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist auch bekannt, dass einige wichtige, geschäftskritische Anwendungen mit SP2 in Konflikt geraten", heißt es darin. "Sobald die aktuellen Probleme und Bedenken adressiert sind, wird IBM ein angepasstes SP2 ausbringen." (tc)