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Microsoft bringt Version 2.0 des E-Government Starter Kit

29.09.2004

Microsoft hat die zweite Version des "E-Government Starter Kit" (EGSK) vorgestellt. Mit Hilfe der Software sollen öffentliche Verwaltungen in Bund, Ländern und Kommunen schnell und wirtschaftlich bereichsübergreifende elektronische Dienstleistungen anbieten können. Nach Angaben des Herstellers basiert Version 2.0 auf den bestehenden Konzepten und der Architektur des Starter Kits und erweitert diese.

Die Integration unterschiedlicher Systeme und Fachanwendungen in heterogenen IT-Umgebungen erfolgt auf Grundlage von Standards wie XÖV (XML für die öffentliche Verwaltung) sowie von Web-Services-Technologien. Bestehende Fachanwendungen lassen sich webfähig machen und deren Dienste sicher in das Internet oder in Intranets einbinden, verspricht der Hersteller. Für das EGSK sind unter anderem Dienste wie Melderegisterauskünfte, Personenstandsurkundenanträge und Bewohnerparkausweise verfügbar. Zudem soll sich die Software beliebig skalieren lassen und sich damit als Basis für weitere E-Government-Dienstleistungen eignen. Dienstmodule werden von Microsoft-Partnerunternehmen, Fachverfahrensherstellern und Anwendern entwickelt und sollen sich unkompliziert implementieren lassen. Eine vollständige Liste verfügbarer Dienste lässt sich unter Egsk.net abrufen.

Zu den erweiterten Komponenten der Programmversion 2.0 zählen laut Microsoft:

ein Anwendungsmodul zur Benutzerverwaltung. Es soll die Authentifizierung mit Einzelanmeldung, eine rollenbasierende Autorisierung sowie die flexible Steuerung von Arbeitsabläufen und die Kontrolle von Transaktionen; eine mandantenfähige Architektur mit individuell konfigurierbarem Rechte- und Rollenkonzept zum Betrieb in einem Rechenzentrum; drei "E-Dienste" auf Basis von XML-Standards inklusive der Vorgehensmodelle für die Online-Melderegisterauskunft, der Beantragung von Personenstandsurkunden und Meldungen von Störfällen; eine erweiterbare Genehmigungsanwendung mit Integration in Windows Sharepoint Services und Microsoft Office.

Außerdem haben sich nach Angaben des Herstellers die Sicherheit durch den Einsatz von Windows Server 2003 sowie die Performance und Skalierbarkeit durch die Verwendung von Biztalk Server 2004 als Workflow- und Prozesssteuerlogik verbessert. Optional ist die Unterstützung für OSCI (Online Services Computer Interface) als Implementierung für die digitale Signatur verfügbar.

Als Pilotanwender nennt Microsoft unter anderem die Stadt Lippstadt im Kreis Soest, das Rechenzentrum KRZ Minden-Ravensberg aus Lemgo, das Rechenzentrum GKD Rhein-Sieg-Oberberg aus Siegburg sowie die Städte Löningen, Stadtroda und Würzburg. In Siegburg und in der Region Ostwestfalen-Lippe wird das EGSK 2.0 jeweils in einem zentralen Rechenzentrum eingesetzt, von dem aus mehrere Kommunen Zugriff haben.

Die Software ist über den Städte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen zu beziehen und wird an Verbandsmitglieder kostenlos abgegeben. Die übrigen Kommunen zahlen eine Schutzgebühr von 250 Euro. (lex)