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Microsoft beantragt Verschiebung des Verfahrens

04.09.1998
Von md 
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COMPUTERWOCHE (MÜNCHEN) - Microsoft hat Richter Thomas Jackson gebeten, das Verfahren gegen das Unternehmen um ein halbes Jahr zu verschieben. Solange würde die Gates-Company brauchen, um sich auf die neuen Vorwürfe des Justizministeriums vorzubereiten. Andernfalls sollte das Gericht die neuen Anschuldigungen, die am Mittwoch in einer 86seitigen Klageschrift erhoben wurden, nicht zur Verhandlung zulassen. Die Anwälte Microsofts argumentierten, die Kläger sollten sich auf Fälle beschränken, die den Browser „Internet Explorer" und seine Integration in das Betriebssystem Windows 98 betreffen. Das Justizministerium hatte unter anderem mutmaßliche Manipulationsversuche Microsofts bei den Unternehmen Intel, Apple, Real Networks und Intuit angeführt.

Das Verfahrens ist vom Justizministerium und 20 Bundesstaatsanwälten wegen angeblich wettbewerbswidrigen Verhaltens angestrengt worden. Sie halten dem Unternehmen vor, seine marktbeherrschende Stellung bei Betriebssystemen auszunutzen, um konkurrierende Browser-Anbieter aus dem Markt zu drängen. Bundesrichter Thomas Jackson hatte vor zwei Wochen die Verschiebung der Hauptverhandlung gegen Microsoft um 14 Tage verkündet. Sollte das Gericht dem neuen Antrag nicht stattgeben, beginnt die Verhandlung am 23. September.