Absatzprobleme und Pleite mit Distributor:

Micropro macht Millionenverluste

04.07.1986

SAN RAFAEL (CWN) - Verluste in Millionenhöhe mußte das kalifornische Softwarehaus Micropro International Corp. im dritten Quartal hinnehmen. Die Einbußen belaufen sich auf rund 2,4 Millionen Dollar.

Noch im vergleichbaren Vorjahreszeitraum hatte Micropro einen Gewinn von 267 000 Dollar bei Umsätzen von 10,3 Millionen Dollar einstreichen können. Im dritten Quartal des laufenden Jahres hingegen sackte der Umsatz auf 6,9 Millionen Dollar ab.

Der Hauptgrund für Micropros schlechtes Abschneiden ist jedoch die First Software Corp. Der Distributor des kalifornischen Softwarehauses steht seit April unter Chapter 11, und Micropro muß Forderungen von 1,4 Millionen Dollar abschreiben. Vor allem aber, so Micropro-President H. Glen Haney, habe First Software Micropro mit seiner aggressiven Verkaufspolitik geschadet, so daß man nun selbst in Absatzschwierigkeiten geraten sei. Über die Sanierung sowie die Schuldentilgung von First Software besteht nach Auskunft von Micropro Finanzchef Peter Kent derzeit noch völlige Unklarheit. Augenblicklich jedenfalls schließe man nur Bargeschäfte ab.

Da auch die künftige Zusammenarbeit mit dem schiffbrüchigen Distributor noch im Ungewissen liegt, will Micropro nun sämtliche weiteren Handelsverbindungen besonders intensiv fördern. Wink Grelis, zuständiger Marketing-Mann für Communications, kündigte für die kommenden Monate großangelegte Werbekampagnen an, um die Verkaufszahlen wieder zu steigern.