Beiersdorf-CIO fordert

Mehr Frauen in die IT

20.02.2012
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Was macht die IT für Frauen interessant? Und warum braucht die IT Frauen? Diese beiden Fragen stellte sich Barbara Saunier, CIO des Konsumartikel-Herstellers Beiersdorf.
Barbara Saunier leitet die Beiersdorf-IT.
Barbara Saunier leitet die Beiersdorf-IT.
Foto: Beiersdorf

Auch in diesem Jahr lag die Frauenquote auf den Hamburger IT-Strategietagen nur bei geschätzten zehn Prozent. "Wenn ich so in die Runde schaue, ist es dringend an der Zeit, Werbung für mehr Frauen in der IT zu machen", konstatierte Barbara Saunier, die Abschlussrednerin des ersten Kongresstages.

Zunächst machte die IT-Verantwortliche des Nivea-Produzenten Beiersdorf eine Bestandsaufnahme: In der IT seien nur 15 Prozent der Fachkräfte weiblich, sagte sie, und je höher die Position, desto geringer der Frauenanteil: Im IT-Management gebe es nur sechs Prozent Führungskräfte.

Aus Sicht der IT-Managerin ist das ausgesprochen schade. Wie sie ausführte, haben die Frauen "Stärken, die wir ausnutzen sollten". Weibliche Mitarbeiter seien nicht nur kommunikativ, sie scheuten sich auch nicht vor der Nähe zum Business - im Gegenteil. Zudem könnten sie ihre Kollegen inspirieren. Die "andere" soziale Kompetenz sei ein weiteres Argument für mehr Frauen in den IT-Bereichen.

Attraktive Arbeitsbedingungen

Anders herum betrachtet, biete die IT für Frauen attraktive Arbeitsbedingungen, so Saunier. Zum Beispiel erlaube sie es, relativ schnell in eigener Verantwortung zu arbeiten. Außerdem seien flexible Arbeitszeiten, Teilzeitarbeit und Home Office problemlos realisierbar.

Beiersdorf Shared Services (BSS), als deren Geschäftsführerin Saunier neben ihrer CIO-Position verantwortlich zeichnet, beschäftigt bereits 30 Prozent Frauen. Allerdings darf man nicht vergessen, dass ein Teil der BBS-Aufgaben nicht die Informationstechnik, sondern die Buchhaltung zum Gegenstand hat.