US-Staatsanwaltschat

Megaupload-Daten könnten ab Donnerstag gelöscht werden

30.01.2012
Den Nutzern der gesperrten Online-Tauschplattform Megaupload droht der Verlust ihrer Daten.

Die Filme, Musikdateien oder Fotos sind auf angemieteten Computern in den Rechenzentren von IT-Dienstleistern gespeichert. Diese IT-Dienstleister könnten ab Donnerstag (2. Februar) damit beginnen, die Inhalte zu löschen, erklärte die zuständige US-Staatsanwaltschaft in einem Brief an die Rechtsanwälte von Megaupload.

Der Brief datiert vom Freitag, die beiden IT-Dienstleister Carpathia Hosting und Cogent Communications aus der Nähe von Washington ließen Anfragen am Montag zunächst unbeantwortet. Die US-Behörden hatten Megaupload.com vor anderthalb Wochen vom Netz genommen und unter anderem den deutschen Gründer Kim Dotcom an seinem Wohnsitz in Neuseeland verhaften lassen. Seitdem kommen die Nutzer nicht mehr an ihre Daten heran - auch wenn es sich nicht um illegal verbreitete Dateien handelt. Auf der Website prangt ein Beschlagnahme-Hinweis des US-Justizministeriums und der Bundespolizei FBI.

Die US-Behörden sehen Megaupload als eine Drehscheibe für Raubkopien und haben in Neuseeland einen Auslieferungsantrag gestellt. Dotcom und die weiteren Betreiber sollen mehr als 175 Millionen Dollar an der illegalen Verbreitung der urheberrechtlich geschützten Inhalte verdient haben. Die Anwälte von Kim Dotcom, der früher als Kim Schmitz bekannt war, bestreiten die Vorwürfe.

Dem Brief der Staatsanwaltschaft zufolge hat sie ausgesuchte Daten kopiert; die Speichercomputer selbst stehen aber weiterhin in den Rechenzentren. Es gebe kein weiteres Interesse der Strafverfolger daran, hieß es. Wenn die Beschuldigten oder Dritte Zugriff auf die Daten haben wollten, müssten sie sich direkt mit den beiden Betreibern der Rechenzentren in Verbindung setzen. (dpa(tc)