Helion X20

Mediateks neuer Mobilprozessor mit 10 Kernen und 3-Gang-Getriebe

13.05.2015
Mediatek hat seinen neuen Top-Prozessor offiziell vorgestellt. Der Helio X20 (vormals MTK6797) ist der erste Mobilprozessor mit Tri-Cluster-Architektur und zehn Rechenkernen (Deka-Core), der zudem mit LTE-Modem und dem aktualisierten Lastverteilungs-Algorithmus CorePilot 3.0 ausgestattet ist.
Der Mediatek Helio X20 mit Tri-Cluster-Decacore-Architekture
Der Mediatek Helio X20 mit Tri-Cluster-Decacore-Architekture
Foto: Mediatek

Die MediaTek Tri-Cluster-Architektur des in 20 Nanometer gefertigten Helio X20 weist drei Prozessor-Cluster auf, um die Auslastung je nach Anforderung optimal steuern zu können. Ein Cluster verfügt über zwei ARM-Cortex-A72 Kerne mit je bis zu 2,5 GHz für anfordernde Aufgaben. Die anderen beiden Cluster sind mit je vier ARM Cortex-A53 bestückt. Eines dieser Cluster ist dabei auf 2,0 GHz getaktet und für mittlere Rechenlasten gedacht, das andere auf bis zu 1,4 GHz, um leichtere Aufgaben oder Hintergrunddienste auszuführen. Mediatek vergleicht die einzelnen Cluster mit einem Fahrzeuggetriebe, bei dem einzelne Gänge für bestimmte Aufgaben zuständig sind. Dadurch will Mediatek eine gleichmäßigere Ausnutzung der Ressourcen und eine deutliche Verlängerung der Akkulaufzeit erreichen. Im Vergleich zur herkömmlichen Dual-Cluster-Architektur spricht der Hersteller von einer Energieeinsparung von bis zu 30 Prozent.

Zur optimalen Unterstützung der Tri-Cluster-Architektur stellt MediaTek Corepilot in der neuesten Version 3.0 zur Verfügung. Dabei handelt es sich um einen Algorithmus, der die Auslastung der Rechenkerne anhand der Anforderungen regelt. Damit soll es nach Angaben von Mediatek möglich sein, die Rechenlast so zwischen Haupt- und Grafikprozessoren unter Berücksichtigung von Batterieverbrauch und thermischen Effekten zu verteilen, dass eine sehr hohe Rechenleistung bei nur geringer Wärmeemission möglich ist.

Der MediaTek Helio X20 verfügt über mehrere Features, mit denen die Multimedia-Qualität verbessert werden soll. Dazu zählt die Unterstützung von zwei Hauptkameras inklusive einer eingebauten 3D-Engine, ein rauschunterdrückender Bildprozessor, die Unterstützung von Displays mit 120 statt 60 Hertz und die Integration eines zusätzlichen stromsparenden Cortex-M4-Chips für Applikationen wie die Wiedergabe von MP3s oder Sprachsteuerung. In kommerziellen mobilen Endgeräten soll der Prozessor ab Anfang 2016 erhältlich sein. Weitere Details zum Helio X20 gibt es auf der Seite des Herstellers.

powered by AreaMobile