Führen in der Krise

Manager sind mit sich zufrieden

01.08.2003
MÜNCHEN (CW) - Wahrhaftig, begeisterungsfähig und belastbar - diese drei Eigenschaften zeichnen eine gute Führungskraft in der Krise aus. Zu dem Schluss kamen 267 deutsche Manager, die die Akademie für Führungskräfte in Bad Harzburg in einer aktuellen Studie befragte.

Von einer allgemeinen Führungskrise möchten deutsche Manager nichts wissen: Zwar beklagen 81 Prozent der Befragten, stark unter Zeit- und Erfolgsdruck zu stehen und glauben nicht daran, dass sich ein wirtschaftlicher Aufschwung vor 2005 einstellen wird. Aber einen Zusammenhang zwischen Wirtschaftskrise und den eigenen Qualitäten als Führungskraft möchten sie nicht herstellen.

Im Gegenteil - die Befragung der Bad Harzburger Akademie ergab ein Bild selbstzufriedener Manager: Fast 90 Prozent von ihnen halten viel von der eigenen Führungsqualität und finden es falsch, in schwierigen Zeiten auf Autorität qua Amt und hartes Durchgreifen zu setzen. Stattdessen wollen sie wahrhaftig bleiben und vertrauen auf Sozialkompetenz und Charisma. Allerdings räumen doch zwei Drittel ein, dass Führungskräfte im Allgemeinen in Krisenzeiten zu einem autoritären Stil neigen.

Lediglich acht Prozent der Befragten üben auch Selbstkritik und beurteilen die eigene Leitungsfähigkeit schlechter als die des nächsthöheren Vorgesetzten. (am)