Umfrage erforscht berufliches Verhalten von Entlassenen

Manager nutzen ihre Kündigung für neue Perspektiven

25.08.2000
FRANKFURT/M. (CW) - Die meisten entlassenen Führungskräfte nutzen ihre Kündigung zur Neugestaltung ihrer beruflichen Laufbahn - dies fand der Personaldienstleister Lee Hecht Harrison in einer weltweiten Umfrage heraus.

Nach Angaben von Lee Hecht Harrison hatten 78 Prozent der 1200 befragten Manager den Stellenabbau in ihrem Unternehmen bereits vorausgeahnt. 57 Prozent waren nicht überrascht, als sie erfuhren, dass sie selbst zu den entlassenen Mitarbeitern gehörten. Nach Interpretation der Personalberatung zeigt dies, dass sich viele Angestellte inzwischen an Personalkürzungen gewöhnt haben und wissen, nach welchen Anzeichen sie Ausschau halten müssen. Rund 35 Prozent der Befragten gaben an, dass sie schon einmal im Zuge eines Stellenabbaus entlassen worden waren. 65 Prozent hatten bereits eine Personalkürzung bei ihrem letzten oder einem früheren Arbeitgeber miterlebt, ohne damals selbst zu den Betroffenen zu gehören.

Entsprechend professionell gehen die Manager mit der möglichen Kündigung um: Fast zwei Drittel der Befragten hatten bereits zwei Jahre vor ihrer Freisetzung ihren schriftlichen Lebenslauf auf den aktuellen Stand gebracht. Die Hälfte betrieb in irgendeiner Form Karriereentwicklung oder berufliche Fortbildung. 46 Prozent hatten während dieses Zeitraums ihre Kontakte aktiv gepflegt, und 44 Prozent hatten sich nach alternativen Arbeitsplätzen umgesehen.

23 Prozent der Führungskräfte bewerteten die Art, wie ihr Unternehmen die Personalkürzung abwickelte, als "gut", 51 Prozent schätzten sie als "durchschnittlich" ein. Etwa die Hälfte gab an, dass ihr ehemaliger Arbeitgeber Programme zur Verfügung stellte, die halfen, ihre Fähigkeiten zu erweitern. Etwas mehr als ein Drittel sagten aus, ihr ehemaliger Arbeitgeber habe sie dabei unterstützt, sich über andere Möglichkeiten innerhalb des Unternehmens zu informieren.

Nach Einschätzung der Geschäftsführerin von Lee Hecht Harrison Deutschland, Catherine Schwierz, bewerteten die Befragten das Abwickeln der Personalkürzungen deshalb positiv, weil sie eine Karriere- und Outplacement-Beratung erhalten hatten: "Die Kandidaten wissen es zu schätzen, wenn ihr ehemaliger Arbeitgeber mit professioneller Beratung ihren Wiedereinstieg fördert."