SATIRE

Management by axe in the wood

06.08.1993

"Das letzte, was IBM braucht, ist eine Vision", schmetterte ein gereizter Lou Gerstner die Fragen von Journalisten ab, wie er sich die Ueberwindung der Mainframe-Malaise vorstelle. Ob dem McKinsey- Adepten dabei ein Satz von John Maynard Keynes durch den Kopf gegangen ist? Der hat einmal allen Visionaeren ins Stammbuch geschrieben: "In the long run we´re all dead." Dann waere die blaue Periode des "management by axe in the wood" im IBM-Konzern noch lange nicht beendet? Wenn Trauerwein richtig versteht, dann bewegt diese Frage die Gemueter an der Boerse und ueberall dort, wo sonst noch IBM-Analysten im Kaffeesatz lesen. Sebastian hat es, zugegeben, nicht so mit Keynes und McKinsey. Er haelt sich mehr an eine alte Bauernweisheit. Auf IBM-Verhaeltnisse abgewandelt: "Wenn McKinsey kraeht auf dem Mist, dann aendert sich das Wettbewerbswetter oder es bleibt so, wie es ist." Eines scheint sicher: Der Haufen wird kleiner. Vision hin oder her - da hat Gerstner recht. Aber mit leeren Hosen laesst sich bekanntlich schlecht stinken. Und vor allem ist Trauerweins Frage nach der richtigen DV-Investitionsentscheidung fuer die kommenden fuenf Jahre (Sebastian hopefully still alive) nicht beantwortet: Soll er als naechstes eine ES/9000, eine AS/400 oder eine RS/6000 kaufen?