Mailbox

07.01.1994

Im Norden Deutschlands funken die Mannesmaenner (D2) besser als D1, zumindest was die Qualitaet der Gespraeche angeht. Zu diesem Ergebnis kam der Verband der Anbieter von Mobilfunkdiensten (VAM) auf einer Kontrollfahrt in den noerdlichen Gefilden der Republik. An Telefonaten mit drei Minuten Dauer in guter Sprachqualitaet wurden fuer D2 80,5 Prozent, fuer D1 76,3 Prozent ermittelt. D1- Betreiber Detemobil erhielt dagegen fuer die Versorgung wesentlich bessere Zensuren.

Aktiver Umweltschutz: Auch Siemens-Telefone altern und muessen einmal entsorgt werden, aber nicht auf dem Muell. Die neuen Euroset-Telefone koennen den Muenchnern zufolge bis auf drei Prozent ihres Gewichtsanteils wiederverwertet werden. Ein guter, wenn auch nicht allzu weitreichender Ansatz angesichts von 1,5 Millionen Tonnen anfallendem Elektroschrott pro Jahr hierzulande.

Einen gruenen (Plus)punkt gibts auch fuer Alcatel-SEL. Erstmals wurde jetzt in einem Pilotprojekt eine 20 Jahre alte Telefonanlage mit 5500 Nebenstellen in einer Versuchseinrichtung zur Aufbereitung von Elektronikschrott recycelt. In einem Firmenkonsortium - der Elektrocycling GmbH - arbeitet Alcatel-SEL mit der Telekom, Siemens und der Preussag-Tochter Noell an der Wiederverwertung von Elektromuell.

Auch in China hat sich Alcatel-SEL in Szene gesetzt. Gemeinsam mit der SBTEMC, Shanghai, einem Joint-venture zwischen Alcatel und dem chinesischen Postministerium, wurde in der Provinz Jiaxing das erste Mobilfunk-Netz nach dem europaeischen GSM-Standard in Betrieb genommen. Zunaechst ist im Reich der Mitte aber nicht damit zu rechnen, dass die Zahl der Mobiltelefone die der Fahrraeder uebersteigt.

Wenn es dem US-Praesidenten Bill Clinton bisher schon nicht gelungen ist, die amerikanische Wirtschaft wieder anzukurbeln, will er jetzt wenigstens mit einem Projekt im Weissen Haus etwas fuer die DV-Industrie tun. Wie die "Wirtschaftswoche" berichtet, richtet Clinton "einen heissen PC-Draht zu seinen Ministern ein". In einem Versuch soll ein Netzwerk getestet werden, das Clintons Oval Office mit den Ministerien in der US-Hauptstadt verbindet. Ueber ein Mailbox-System kann der erste Mann der USA dann in die elektronischen Terminkalender seiner Regierungsmitglieder Einblick nehmen. Im Gegenzug duerfen die Minister auf Clintons Notebook Messages hinterlassen. Uebrigens: Mr. President arbeitet auf einem Powerbook von Apple.