Lotus legt Dateistrukturen offen

05.07.1985

CAMBRIDGE (cw) - Die Offenlegung von Schnittstellen war schon immer die Voraussetzung für die Schaffung allgemein anerkannter Standards. Dieser Erkenntnis konnte sich auch Lotus Development nicht verschließen. In einem Versuch, die hauseigenen Multifunktionsprodukte zur Basis für von anderen Softwarehäusern geschriebene Applikationen zu machen, hat das Unternehmen jetzt die Publizierung der Dateiformate von Jazz, 1-2-3 und Symphony angekündigt. Für Lotus könnte diese Entscheidung freilich auch eine schmerzliche Seite haben: Wie bei der Hardware des IBM PC könnten sich die Nachahmer in Scharen einfinden und über den Lotus-Markt herfallen.

Wohl um das Macintosh-Produkt Jazz besser gegen das - 200 Dollar billigere - Microsoft-Produkt Excel positionieren zu können, hat sich Lotus gleichzeitig dazu entschlossen, 1-2-3 und Symphony zu überarbeiten. Ziel der Revision ist, den Datenverkehr zwischen den PC-Paketen und Jazz in beiden Richtungen zu ermöglichen. Bisher konnte zwar Jazz 1-2-3- und Symphony-Dateien lesen, ein Datenaustausch in umgekehrter Richtung war jedoch nicht möglich.