Mobiler Coppermine kommt später

Lieferengpässe bei Notebooks verärgern die Anwender

20.08.1999
MÜNCHEN (CW) - Die Notebook-Branche in den USA kämpft mit Problemen: Flüssigkristalldisplays sind immer noch Mangelware, und Intels Pentium-III-Prozessor für den mobilen Einsatz kommt zwei Monate später als geplant.

Weil die asiatischen Anbieter von Flüssigkristallbildschirmen mit der Produktion nicht nachkommen, ist die US-amerikanische Notebook-Produktion ins Stocken geraten. Parallel dazu arbeiten die Hardware-Unternehmen schon wieder an neuen Systemreihen, die sie im Herbst auf den Markt bringen wollen. Die Kombination dieser Umstände führt laut IDC-Analystin Katrina Dahlquist dazu, daß Kunden unter Umständen bis zu zwei Monate auf ein neues Notebook warten müssen.

Teilweise gehen die Großunternehmen in den USA so weit, daß sie Notebooks horten, "weil wir nicht wissen, wann wieder Nachschub kommt", so ein auf Anonymität bedachter IT-Manager. Analysten stimmen größtenteils darin überein, daß sich die Krise noch verschärfen wird. Mit einer merklichen Entspannung der Situation rechnen sie nicht vor dem zweiten Quartal des nächsten Jahres.

Für zusätzlichen Ärger sorgte unlängst die Ankündigung von Intel, mobile Pentium-III-CPUs ("Coppermine") erst im November zu liefern. Als Starttermin war ursprünglich der September vorgesehen. Die Kritik der OEMs stieß bei Intel allerdings auf taube Ohren. Die Prozessoren sind nach Aussage des Chip-Riesen aus Santa Clara bereits fertig. Da sich der Desktop-Coppermine verspäte, hätten sich die OEMs allerdings mit Intel darauf geeinigt, neue Notebook-Systeme erst parallel mit der Schreibtisch-Variante zu fertigen.

Dem stehen jedoch anderslautende Aussagen von Herstellern gegenüber: Eine Wahl, wie Intel behauptet, hätten die OEMs zu keinem Zeitpunkt gehabt. Darüber hinaus sei das Unternehmen nicht in der Lage, Vorserienmuster in ausreichender Stückzahl zu liefern.