Liebe Redakteurinnen, liebe Redakteure, es ist mir zugegebenermaßen schwergefallen, diese höfliche wie verlogene Anredeform zu wählen. Wen wunderst's! Ist es Unwissenheit oder ganz einfach Unfähigkeit, was die CW-Schreiber dazu treibt, permanent Halbwah

20.12.1991

Liebe Redakteurinnen, liebe Redakteure, es ist mir zugegebenermaßen schwergefallen, diese höfliche wie verlogene Anredeform zu wählen. Wen wunderst's! Ist es Unwissenheit oder ganz einfach Unfähigkeit, was die CW-Schreiber dazu treibt, permanent Halbwahrheiten über die Situation der Anwender zu verbreiten? Egal, ob Unix als offenes System gepriesen oder IBM der Konspiration gegen die Unix-Bewegung verdächtigt wird: Die DV/Org.-Leiter in mittleren und großen Unternehmen werden dadurch indirekt als verkalkte Lochkarten-Heinis hingestellt, die nichts, aber auch gar nichts verstanden haben. Aber so liegen die Dinge nicht. Vielleicht sind unsere /370-Anwendungen zu kompliziert geworden. Und es mag auch vorkommen, daß Vorurteile in bezug auf die Marktferne offener Systeme gepflegt werden. Doch das Altlastenproblem löst Unix mit seinem Unabhängikeitsanspruch nicht. Eine so simple Art, an die Dinge im Zusammenhang mit Cooperative Computing, SAA, Information Warehause oder AD/Cycle heranzugehen, wird der DV-Realität nicht gerecht. Die CW-Chef redaktion sollte endlich begreifen, daß Hardware-Unabhängigkeit keine dauerhafte, sichere Partnerschaft mit einem großen DV-Hersteller ersetzen kann. Wie so was funktioniert, zeigen beispielsweise in einer aktuellen PR-Aktion 400 Unternehmen anhand

von 400 Gründen. Muß man noch mehr sagen?