Leserbriefe/Kein Grund zur Panik

09.02.1996

Ihr Artikel amuesiert mich. Ich habe das Gefuehl, dass Sie mangels anderer ernsthafter Themen auf den allgemeinen Zug der Panikmache, insbesondere gegen Compuserve, aufspringen wollen. Von Ihrer Zeitschrift haette ich das am wenigsten erwartet. Statt Hintergruende und Ratschlaege anzubieten, versuchen auch Sie, die Anwender in Angst und Schrecken zu versetzen.

Man ist doch nicht gezwungen, sein Passwort auf dem PC zu speichern. Wenn das entsprechende Feld freigelassen wird, fragt die Software bei der Anwahl nach dem Passwort, und dann kann man es dort eingeben. Im uebrigen finde ich, dass Ihr "Hacker" relativ umstaendlich darangegangen ist, die Passwoerter zu ermitteln. Es gibt, wenn das Passwort im System gespeichert ist, einen wesentlich einfacheren Weg zu seiner Entschluesselung. Eine Reihe von Scripts liegt vor. Wenn man im Script PHONE:SCR den Text %phone & "wird gewaehlt" in %Passwort & "wird gewaehlt" aendert, so bekommt man statt der Telefonnummer, die man anwaehlt, das Passwort angezeigt.

Ich hoffe, dass Sie daraus nicht wieder eine grosse Geschichte machen. Aber da das Passwort sowieso im Klartext ueber die Leitung geht, kann man auch an diese Stelle ansetzen. Insofern sind die meisten Online-Passworte irgendwie knackbar.

Wolfgang Duven, Systemanalytiker, 41564 Kaarst