Position der Arbeitgeber zur Weiterbildung

Lernen für den Betrieb in die Freizeit verlagern

24.08.1990

KÖLN (pi) - Für die Zukunft erwarten die deutschen Unternehmen einen stark wachsenden Weiterbildungs-Bedarf.

Nahezu 14 Millionen Arbeitnehmer beteiligen sich nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) an betrieblichen Weiterbildungs-Veranstaltungen der Unternehmen. Je Mitarbeiter ergebe sich damit im Durchschnitt ein Zeitbudget für die betriebliche Weiterbildung von annähernd 34 Stunden pro Jahr.

Mit rund 5,4 Millionen Teilnehmern stellen die Lehrveranstaltungen innerhalb der betrieblichen Weiterbildung nach Angaben des IW einen besonderen Schwerpunkt dar: An betrieblichen Seminaren, Lehrgängen und am Fernunterricht haben 32 von 100 Beschäftigten teilgenommen.

Darüber hinaus gewinnt nach Berechnungen des Kölner Instituts das Lernen am Arbeitsplatz mehr und mehr an Bedeutung. Denn allmählich wachse die Erkenntnis, daß Weiterbildung nicht nur off-the-job, sondern immer mehr auch on-the-job betrieben wird, also der Arbeitsplatz selbst als didaktischer Ort unbestreitbare Qualitäten besitzt. Die Verbindung beider Lernfelder erweise sich dabei als besonders wirkungsvoll. Immerhin haben sich 26 von 100 Beschäftigten laut IW an den differenzierten Lernformen wie Einarbeitung, Unterweisung, Coaching, Lernprogrammen und Qualitätszirkeln beteiligt.

An dritter Stelle stehen Informationsveranstaltungen wie Fachvorträge, Fachtagungen und Kongresse: 23 von 100 Beschäftigten nutzen diese Weiterbildungs-Aktivitäten, um sich für den Job fit zu halten. Dagegen werde Bildungsurlaub nur von einem Prozent der Mitarbeiter nachgefragt.