Leitungsprozeduren: Was ist erlaubt und was nicht?

16.04.1976

Die öffentliche Hand hat bekanntlich in Konsens mit den EDV-Herstellern ein "Einheitliches Datenübermittlungs-Steuerungsverfahren nach DIN 66019 für die öffentliche Verwaltung der BRD" verabschiedet (siehe CW-Nr. 11 v. 13. März 76). Die "technischen Richtlinien und Fachnormen" (offizielle Bezeichnung) enthalten eine Zusammenstellung möglicher Leitungsprozedur-Elemente.

Ziel der Vereinbarungen:

Einmal sollen die möglichen Prozedur-Elemente genauer definiert und ihre Zahl begrenzt, zum anderen auch die Kombinationsmöglichkeiten eingeschränkt und einige Standard-Leitungsprozeduren festgelegt werden.

In der Tabelle sind die erlaubten (X) und unerlaubten (-) Kombinationen der Leitungsprozedur-Elemente wiedergegeben. sf

Die öffentliche Verwaltung hat sich auf folgende Definition geeinigt:

1. Verbindungsarten:

a) Wählverbindungen im öffentlichen Fernsprechnetz der Deutschen Bundespost, Punkt-zu-Punkt, 2-Draht.

b) Überlassene Stromwege der Deutschen Bundespost (Hauptanschluß für Direktruf [HfD]),

Punkt-zu-Punkt und Mehrpunkt (Mehrpunkt soweit mit HfD künftig möglich).

2) Übertragungsgeschwindigkeit;

a) Wählverbindungen im öffentlichen Fernsprechnetz: 200/1200/2400/bit/sec.

b) Überlassene Stromwege: 200/1200/2400/4800/9600 bit/sec. Die Geschwindigkeitsstufen entsprechen der augenblicklichen HfD-Gebührenordnung sowie den EDS-Planungen.

3. Übertragungsart:

a) Leitungsgeschwindigkeit 1200 bit/sec.

- synchron (während der Übertragung eines DÜ-Blocks)

- Wechselbetrieb (halbduplex)

- nichtcodegebundene 8-Bit-Kombinationen

- auf Standverbindungen sollte möglichst ohne Umschaltung des Trägers gearbeitet werden (fast turn around)

b) Leitungsgeschwindigkeit 200 bit/sec. (1200 bit/sec. nur in Ausnahmefällen nach besonderer Vereinbarung: siehe auch 1.2 b))

- asynchron Start/Stop

- Wechselbetrieb (halbduplex)

- Taktgeber in der DEE

- codegebundene Zeichenfolgen

4. Übertragungsverfahren:

a) Bei codegebundener Datenübermittlung: Serienübertragung, blockweise gesichert nach DIN 66022, Blatt 1 (VRC) bzw. DIN 66219 (LRC)

b) Bei codeunabhängiger Datenübermittlung: Serienübertragung nach DIN 66022, blockweise gesichert nach DIN 66219 (CRC)

5. Übertragungscode:

a) Bei codegebundener Datenübermittlung: 7-Bit-Code nach DIN 66003, nationale oder internationale Version

b) Bei codeunabhängiger Datenübermittlung: Für die Übertragungssteuerzeichen 7-Bit-Code nach DIN 66003, nat. Version

6. Besondere Übermittlungsarten

a) Dialogbetrieb (Conversational Mode)

b) Aufrufbetrieb

c) Konkurrenzbetrieb